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Schieder-Schwalenberg chlort ab Montag das Trinkwasser

Nur Brakelsiek und Lothe sind betroffen - leichte Verkeimung nachgewiesen

Marianne Schwarzer

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Schieder-Schwalenberg. Erstmals in der Geschichte Schieder-Schwalenbergs wird ab Montag das Trinkwasser in zwei Ortsteilen gechlort. Gesundheitsgefahr bestehe derzeit jedoch nicht, beruhigt Michael Eich vom Gesundheitsamt des Kreises Lippe.

Betroffen sind auch nur das Unterdorf in Brakelsiek und der Ortsteil Lothe. Zusätzlich fand sich ein positiver Befund im Palais in Schieder, in dem die Bauverwaltung untergebracht ist.

Regelmäßig wird das Trinkwasser in öffentlichen Gebäuden überprüft, so auch jüngst in der Alten Schule und im Flüchtlingsheim in Lothe. „Dabei haben wir eine geringe Verkeimung festgestellt“, erläutert Klaus Beckmeier von der Stadtverwaltung. „Es sind coliforme Bakterien“, erklärt dazu Gesundheitsaufseher Michael Eich, der für die Trinkwasserversorgung im Kreis Lippe zuständig ist. Es handele sich aber nicht um fäkale Keime wie die gefährlicheren coli escherichia, die auch als E-Coli bekannt sind.

Darum muss auch niemand in Lothe oder im Brakelsieker Unterdorf sein Wasser abkochen. Die Stadt hat sofort begonnen, die Leitungen mit frischem Wasser durchzuspülen. „Zuerst haben wir geprüft, ob die Ursache vielleicht in den beiden Gebäuden liegt“, berichtet Beckmeier. Doch auch eine Wasserprobe direkt vor der Wasseruhr habe ein, wenn auch schwaches, positives Ergebnis gebracht. „Darum werden wir jetzt vorsorglich noch das Wasser chloren.“ Gechlortes Wasser sind die Schieder-Schwalenberger nicht gewohnt: Denn Wasser, das aus der oberirdischen Magdalenenquelle und aus der Quelle am Schweibusch kommt, wird statt dessen mit UV-Strahlen behandelt. Kommenden Montag wird das Wasser im Hochbehälter am Anger mit Chlorgranulat versetzt. „Aber in ganz geringen Dosen“, betont Klaus Beckmeier.

Was könnten die Ursachen sein?
Für das Palais ist die Antwort ziemlich klar: Seit nur noch die Bauverwaltung hier residiert - die Flüchtlingshilfe ist erst vor kurzem eingezogen - wird nur wenig Wasser verbraucht, steht also lange in der Leitung. Höhere Temperaturen begünstigen Keime. Rohrbrüche oder Arbeiten am Wassernetz könnten ebenfalls zu einer Verunreinigung führen, sagt Michael Eich. „Wir werden jetzt prüfen, wie es sich entwickelt und gegebenenfalls müssen wir nachchloren. “Die Fachleute rechnen mit höchstens zwei Wochen insgesamt. Eines ist ihnen aber wichtig: „Das Wasser hat nach wie vor Trinkwasserqualität.“

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