Schieder-Schwalenberg. Noch nie hat es in Schieder-Schwalenberg so viele Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr gegeben wie im vergangenen Jahr: 98 Mal rücken die Wehrleute aus und investieren rund 2140 Stunden, um unter anderem zwölf Brände zu löschen, 32 Menschen aus Notlagen zu befreien und Hilfe bei vier Verkehrsunfällen zu leisten. Zum Vergleich: In 2020 hat es 72 Einsätze, jedoch mit ähnlicher Stundenzahl, gegeben. Das haben Mike Mundhenke, Leiter der Feuerwehr, und sein Stellvertreter Kai-Uwe Deilke in ihrem Jahresbericht in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Soziales und öffentliche Sicherheit berichtet. 97 Einsätze in Schieder Die meisten Einsätze gab es im Ortsteil Schieder. 57 Mal musste die Wehr dort Hilfe leisten. Gefolgt von Schwalenberg, Lothe und Wöbbel mit jeweils zehn Einsätzen. Nach Siekholz mussten die Kameraden fünfmal sowie nach Glashütte und Brakelsiek jeweils dreimal ausrücken. Als anspruchsvollsten Einsatz nennt Kai-Uwe Deilke einen Unfall auf einem Feld bei Siekholz. Ein Landwirt war bei Reinigungsarbeiten mit seinem Bein in die Förderschnecke des Mähdreschers geraten. Der Mann überlebte den Unfall, wurde jedoch schwer verletzt. Als spektakulärsten Einsatz beschreibt der stellvertretende Leiter der Feuerwehr die Sprengung von drei Geschossen aus dem Zweiten Weltkrieg auf der Schiederaner Mühlenbreite. Während der Sprengung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst stellte die Wehr den Brandschutz sicher. Die Alarmierung „Schlange in Biotonne" war für Deilke der kurioseste Einsatz des vergangenen Jahres. Bei dem Tier habe es sich lediglich um die heimische, etwa 20 Zentimeter große, Blindschleiche gehandelt. NRW-Spiele der Jugendwehr Aufgrund der Corona-Pandemie mussten im vergangenen Jahr wieder zahlreiche Veranstaltungen ausfallen, wie Mike Mundhenke berichtete. So etwa auch die bereits für 2020 geplanten NRW-Spiele der Jugendfeuerwehr. „Unsere Jugendfeuerwehr ist 2019 NRW-Meister geworden. Das berechtigt uns, die nächsten NRW-Spiele durchzuführen", erklärt der Leiter der Feuerwehr. Die Spiele sind nun für Samstag, 13. August, auf der Veranstaltungsfläche am Schiedersee geplant. 28 Gruppen haben ihre Teilnahme bereits zugesagt. Arbeiten im Plan „Wir liegen weiterhin im Zeit- und Kostenplan", teilte Bürgermeister Jörg Bierwirth zum Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Lothe mit. Nach jetzigem Stand werde der Bau Ende Oktober abgeschlossen sein. Weiter wies das Stadtoberhaupt auf das bereits seit Jahren bestehende Problem der Löschwasserversorgung für das Lother Gewerbegebiet hin. Nun gibt es eine Lösung. Auf dem Grundstück des neuen Gerätehauses, das sich in unmittelbarer Nähe des Gewerbegebietes befindet, wird eine 100 Kubikmeter fassende Löschwasserzisterne gebaut. Die erste Überlegung, den alten Hochbehälter zu reaktivieren und eine Leitung in Richtung Gewerbegebiet zu verlegen, wäre zu teuer geworden, wie Bierwirth erklärte. Der vorhandene Hochbehälter solle jedoch für die Löschwasserreserve genutzt werden. Probleme mit dem Einsatzleitwagen „Der Einsatzleitwagen ist für die Feuerwehr enorm wichtig", erklärt Bürgermeister Jörg Bierwirth. Mit diesem Fahrzeug werden die Einsätze koordiniert. In solch einem Fahrzeug ist sehr viel Technik, vor allem Funk, verbaut. Seit der Umstellung von Analog- auf Digitalfunk funktioniert die Technik in dem Einsatzleitwagen der Freiwilligen Feuerwehr Schieder-Schwalenberg nicht mehr einwandfrei. Hinzu kommen zudem weitere elektrische Probleme. Allein das Funkproblem zu beheben, würde in der günstigsten Variante etwa 34.000 Euro kosten. Der Bürgermeister weist darauf hin, dass das Fahrzeug 15 Jahre alt ist und eine Restnutzungsdauer von etwa fünf Jahren hat. Eine solch kostenintensive Reparatur der Technik sei somit nicht sinnvoll. Bierwirth plädiert dafür, Mittel für die Ersatzbeschaffung in den Haushalt 2023 einzustellen. Es müssten mindestens 100.000 Euro eingeplant werden. Er hofft bereits jetzt auf ein positives Signal der Fraktionen, um in die entsprechende Planung gehen zu können. Aufgrund der langen Lieferdauer sei nicht vor Ende 2023 mit dem neuen Fahrzeug zu rechnen.