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Vom Krieg zum Frieden: Musik, die tröstet, erklingt am Sonntag in Wöbbel

Carolin Brokmann-Förster

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Das Ensemble Horizonte unter Leitung von Jörg-Peter Mittmann bei einem Konzert im Hangar 21. - © Archivfoto: Thomas Krügler
Das Ensemble Horizonte unter Leitung von Jörg-Peter Mittmann bei einem Konzert im Hangar 21. (© Archivfoto: Thomas Krügler)

Schieder-Schwalenberg/Wöbbel. Eigentlich sollte es ein Konzert anlässlich des Westfälischen Friedens vor 375 Jahren sein, mit dem der 30-jährige Krieg beendet wurde. Doch die Ereignisse der vergangenen Zeit zeigen die Aktualität des Konzerts, das am Sonntag, 29. Oktober, stattfindet, einmal mehr.

"Es geht um die Sehnsucht nach Frieden angesichts des Schreckens des Krieges", erklärt Pastorin Bettina Hanke-Postma. In der Reihe „Kunst unterm Kirchturm“ tritt am 29. Oktober um 17 Uhr das Ensemble Horizonte in der reformierten Kirche in Wöbbel, Am Kirchborn 2, auf. Der Angriff auf Israel, der Ukraine-Krieg, "die Aktualität des Themas haben wir bei der Planung nicht erwartet oder gar gewünscht", sagt die Pastorin sichtlich erschüttert.

Manchmal sei das Thema so weit weg, "auch wenn man weiß, dass es überall Kriege gibt". Die aktuellen Entwicklungen zeigten, wie schnell auch uns das Thema nahe rücken könne. Und Bettina Hanke-Postma, Beauftragte der Lippischen Landeskirche für den Jüdisch-Christlichen Dialog, sei es auch deshalb so unglaublich nah, weil sie Menschen in Israel kenne und selbst des Öfteren dort war. Ob der Angriffe sei sie entsetzt. "Auch als ich da war, gab es Alarm, doch das war normal für die Menschen." Nun habe das alles eine ganz andere Qualität.

Hochkulturmusik, die tröstet

Das Konzert zu diesem Zeitpunkt sei nun eine Möglichkeit, Betroffenheit wahrzunehmen und auszudrücken. Denn die Pastorin weiß: "Musik tröstet eben auch." Das Ensemble Horizonte präsentiere dabei Hochkulturmusik. "Es ist toll, dass wir sie bei uns haben werden."

Das Programm beinhaltet neben dem „Da pacem Domine“ (Bitte um den Frieden) von Arvo Pärt für Instrumental-Ensembles auch Stücke von Claudio Monteverdi, einem italienischen Barockkomponisten, sowie zeitgenössische Kompositionen von Violetta Dinescu, Frangis Ali-Zadeh, Luciano Berio und Jörg-Peter Mittmann.

Darüber hinaus wird Bettina Hanke-Postma verschiedene Texte lesen. Darunter unter anderem "An die Nachgeborenen" von Bertolt Brecht, das 1939 als Kriegsgedicht veröffentlicht wurde, sowie Werke der deutsch-jüdischen Lyrikerin Hilde Domin und einen biblischen Text mit Bezug zur Musik.

Das Konzert wird gesponsert vom Musikfond des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW sowie dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).

Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

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