Schieder-Schwalenberg. Biber sind echte Schwimmkünstler, das ist bekannt. Die Säugetiere sind durch einen dichten warmen Pelz geschützt, so dass Nässe sie nicht allzusehr stören dürfte. Und genau das zeigt sich jetzt auch an der Biberburg in Schieder.
Die Behausung, die für den Laien wie ein zufälliger Reisighaufen wirkt, ist sehr nah am Ufer des Flusses gebaut, derzeit aber komplett von Wasser umspült. Herr Biber hat dennoch offensichtlich nicht beschlossen, umzuziehen. „Wir wissen, dass Biber das Wasser einfach aussitzen, bis der Pegel sinkt. Wenn die ganze Burg überflutet ist, klettern sie manchmal einfach obendrauf“, sagt Matthias Füller von der Biologischen Station.
Rutsche ins Wohnreich
Normalerweise verlassen die Biber ihren Bau über die sogenannte Biberrutsche, das heißt, sie lassen sich an der Uferböschung buchstäblich ins Wasser gleiten. Das hat die Biologische Station mit einer Wildkamera auch schon dokumentieren können. Leider nicht sehr gut zu erkennen, weil die Bilder nachts entstanden sind: Die Biber scheuen meist das Tageslicht und sind nachtaktiv.

Vor zwei Jahren hatte die vierköpfige Familie anscheinend kurzfristig den überfluteten Bau verlassen und sich ins Trockene zurückgezogen, war aber zurückgekehrt, sobald das Wasser abgelaufen war. Die Standorttreue war in den Wochen danach anhand der frischen Zweige auf der Burg erkennbar gewesen.
Er baut schon wieder
Anscheinend hat Baumeister Biber in diesem Jahr sogar schon weiter gebaut: Das Burgdach weist bereits jetzt schon frisch angenagte Zweige auf, die teilweise auch als Nahrung dienen. Übrigens ist noch immer keine zweite Biberburg gefunden worden, in der möglicherweise der mittlerweile erwachsene Nachwuchs sein Reich errichtet haben könnte. Aber vielleicht haben jungen Biber auch nur beim Standort mehr Vorsicht walten lassen und etwas verschwiegener gebaut.