Schieder-Schwalenberg/Lothe. Lothe hat mit Luisa Wiechers und Kerstin Milchberger das erste gleichgeschlechtliche Königspaar in Lippe. Die Schützengesellschaft Lothe ist sich einig, den gesellschaftlichen Wandel nicht nur mitgestalten, sondern ihn auch vorleben zu wollen. LZ-Redakteurin Michaela Weiße hat dazu folgende Meinung.
In der Vergangenheit waren Frauen im Schützenwesen vor allem eines: hübsches Beiwerk. In ihren prachtvollen Kleidern sind sie schön anzusehen, selbst zum Gewehr greifen und den „Vogel von der Stange“ holen, dürfen sie vielerorts hingegen noch nicht. Wobei sich diesbezüglich in den vergangenen Jahren schon einiges getan hat.
Auch in Lippe nehmen immer mehr Schützenvereine Frauen auf. Und das ist auch gut so. An Traditionen festzuhalten, ist grundsätzlich ja nichts Schlechtes, doch müssen sie auch noch zeitgemäß sein. Menschen aufgrund ihres Geschlechts aus einem Verein auszuschließen, passt jedoch definitiv nicht mehr in die heutige Zeit. Die Lother Schützen gehen mit dem ersten gleichgeschlechtlichen Königspaar in Lippe mit gutem Beispiel voran. Sie leben vor, dass gesellschaftlicher Wandel und das Bewahren von Traditionen auch im Zusammenspiel gut funktionieren.
Noch sind zwei Frauen oder auch zwei Männer auf dem Thron eine Besonderheit – eine Besonderheit die 2024 eigentlich keine mehr sein sollte. Umso schöner, dass in Lothe der ganze Ort hinter seiner Schützenkönigin samt ihrer Prinzessin steht. Genau so sollte das auch sein – überall.