Schieder-Schwalenberg. Hilfsbereitschaft ist das, was die ehrenamtlichen Helfer vom Mittagstisch und vom Tisch in Schieder schon seit jeher verbindet. Jetzt gehen beide Organisationen auf (Tisch-)Tuchfühlung: Sie organisieren für das kommende Wochenende ein großes Familienfest.
Bekanntlich ist der Tisch in Schieder sehr aktiv: Jeden Freitag öffnen die Helfer die Türen in der Schwalenberger Straße und versuchen, Bedürftige mit möglichst vielen Lebensmitteln zu versorgen. Der Andrang ist immer sehr groß, und die Zahl derer, die Hilfe benötigen, wächst nach wie vor.
Derweil steht an jedem Mittwoch das Gemeindehaus der katholischen Kirche ab 12 Uhr für alle diejenigen offen, die Lust auf Gesellschaft haben: Der Mittagstisch, ins Leben gerufen von der Aktion Miteinander, die sich auch für Flüchtlinge engagiert, organisiert das Essen im Gemeindesaal. Bezahlen muss hier niemand, aber es muss auch niemand seine Bedürftigkeit nachweisen. „Unser Mittagstisch soll vor allem der Geselligkeit dienen. Zu uns kann jeder kommen“, betont Mitorganisatorin Claudia Theis.
Wer hierher kommt, genießt oftmals auch einfach, nicht allein vor dem Teller zu sitzen: „Das muss man ja oft genug“, sagt eine der Frauen, die hier auf ihr Essen wartet. Einsamkeit und Isolation zu durchbrechen, das ist auch eine Intention des Festes, das beide Organisationen jetzt gemeinsam aushecken. Der Helferkreis überschneidet sich zum Teil ohnehin schon, und dass man gemeinsam stärker ist, liegt auf der Hand.
So sind am Samstag, 31. August, alle Familien auf das Gelände der katholischen Kirchengemeinde eingeladen. „Das war tatsächlich zuerst ein Problem, weil die Leute gesagt haben: Zur katholischen Kirche gehen wir nicht. Aber als wir dann erklärt haben, dass wir lediglich das Gelände nutzen dürfen, das Ganze aber überhaupt nichts mit der Kirchengemeinde zu tun hat, war die Begeisterung groß: Dann kommen wir gern“, erzählt Susanne Koch.
Hüpfburg inklusive
Mit im Boot sind auch die Stadt Schieder-Schwalenberg und der Kreis Lippe. „Matthias Koch von der Stadt hat uns im Vorfeld unglaublich geholfen und uns darauf aufmerksam gemacht, dass wir Fördermittel für die Veranstaltung beim Kreis beantragen können“, erzählt Claudia Theis. Das habe auch ermöglicht, eine Hüpfburg aufzustellen. „Wir wollen wirklich mal was für Familien machen, die sonst immer zu kurz kommen und sich ohnehin schon an den Rand gedrängt fühlen“, betont auch Carola Durgeloh.
Und nachdem die Teams sich abgestimmt hatten, lief alles wie am Schnürchen. „Wir haben ganz viele Leute, die Salate oder Kuchen mitbringen, so dass es am Ende ein wirklich schönes buntes Buffet geben wird“, erzählen die Organisatoren. Der Tisch steuert die Grillwürstchen bei. „Die liegen schon in der Kühltruhe“, sagt Gerhard Bartelsmeier, stellvertretender Vorsitzender beim Tisch. Auch für Getränke – Kaffee, Tee, Wasser und Apfelschorle – ist gesorgt. „Auf Alkohol verzichten wir ganz bewusst.“
Mit der Rikscha durch Schieder
Für alle Beteiligten ist allerdings die ganz große Frage: „Wird es reichen?“ Denn keiner hat auch nur die allerkleinste Vorstellung davon, wie viele Menschen der Einladung folgen werden. „Mohammad Gul, unser Kassierer beim Tisch, hat die Einladung ins Russische und ins Arabische übersetzt“, berichtet Susanne Koch bewundernd. „Der kann einfach alle Sprachen.“ Die Einladung ist auch an die Kirchengemeinden im Stadtgebiet gegangen und richtet sich nicht nur an Menschen aus Schieder, sondern auch aus allen Ortsteilen.
Auf die Gäste wartet noch eine besondere Attraktion: Die Aktion Miteinander, die auch Rikscha-Fahrten für Senioren anbietet, wird genau die auch für einen kleinen Trip durch Schieder anbieten. Das Fest beginnt am Samstag, 31. August, um 14 Uhr und wird bis maximal 18 Uhr dauern.