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Unterstützertreffen

SOS-Kinderdorf in Schwalenberg feiert mit Unterstützern das 70-Jährige

Schieder-Schwalenberg. In gemütlicher Atmosphäre bei Kaffee, Erdbeerkuchen und herzhaften Snacks sind die regelmäßigen Spenderinnen und Spender des SOS-Kinderdorfs in Schwalenberg zusammen gekommen, um das 70-jährige Bestehen des Vereins zu feiern und einen Einblick in die Arbeit der Einrichtung zu erhalten.

Das Kinderdorf, das seit fast 60 Jahren jungen Menschen einen sicheren Ort bietet, stand laut Pressemitteilung des Vereins im Fokus der Gespräche, bei denen Fragen zur Aufnahme der Kinder und die Dauer ihres Aufenthalts sowie die Folgen des Fachkräftemangels und der Coronapandemie im Mittelpunkt standen.

Pandemie hatte auch positive Effekte

Einrichtungsleiter Anton Schuff reflektierte die Zeit um das Jahr 2021 und erklärte, dass trotz der vielen negativen Aspekte der Pandemie ein positiver Effekt im Kinderdorf sichtbar geworden sei: „Die Gemeinschaft wuchs enger zusammen und niemand fühlte sich allein.“ Er betonte jedoch auch, dass es eine große Herausforderung gewesen sei, die behördlichen Vorgaben einzuhalten.

Im SOS-Kinderdorf Lippe leben Kinder und Jugendliche in heilpädagogischen Wohngruppen und einer Kinderdorffamilie, mit dem Ziel, sie auf eine selbstständige Zukunft vorzubereiten. Freie Plätze sind nach Angaben des Trägers daher selten, doch die Anfragen der Jugendämter nach Unterbringungsmöglichkeiten seien zahlreich. Bereichsleiterin Brigitta Marx-Waltemathe berichtete von bis zu fünf Anfragen täglich aus ganz Deutschland.

Eine Besucherfrage nach der Charakterisierung der Kinder im Kinderdorf veranlasste Marx-Waltemathe zu einer differenzierten Antwort. Sie erläuterte, dass die Kinder im SOS-Kinderdorf individuelle Persönlichkeiten seien, die oft belastende Situationen erlebt hätten und im Kinderdorf die Möglichkeit bekämen, aufzublühen und zu wachsen. „Die Kinder besuchen je nach ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten alle Arten von Schulformen, und einige von ihnen wählen später sogar Berufe im sozialen Bereich“, berichtete Marx-Waltmathe.

Individuell gestaltete Häuser

Einrichtungsleiter Schuff lud die Gäste zu einem Rundgang über das Gelände ein und erklärte, dass ausnahmsweise eines der Häuser geöffnet werde, um die Gemeinschaftsräume zu zeigen, während die Privatsphäre der Kinderzimmer gewahrt bleibe. Die Besucherinnen und Besucher bekamen die Möglichkeit, die individuelle Gestaltung der Häuser kennenzulernen, in denen Kinder und Betreuer gemeinsam über Möbel, Wandfarben und Deko entscheiden.

Die Wertschätzung der lokalen Wirtschaft für die Arbeit des SOS-Kinderdorfs unterstrich eine 1000-Euro-Spende der Firma SynFlex Elektro aus Blomberg, die Tobias Nordmeyer während des Treffens überreichte. Zum Abschluss des Treffens erhielten alle Unterstützer als Dank ein Glas selbst gemachte Pflaumenmarmelade mit Schokolade aus der Küche der Jugendberufshilfen.

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