So wird Weihnachten im Schwalenberger Kinderdorf gefeiert

Schieder-Schwalenberg. Die Kerzen am Weihnachtsbaum brennen, es riecht nach Plätzchen, die Kinderaugen leuchten. Eine Idealvorstellung von Heiligabend. Doch Weihnachten im SOS-Kinderdorf - wie kann man sich das vorstellen?

&bdquo;Eigentlich ist es herrlich normal“, sagt Laura Hesse, Sprecherin des SOS-Kinderdorfes, lachend. Im Dorf gibt es insgesamt neun Häuser, in denen vier bis sechs Kinder und Jugendliche leben, &bdquo;im ähnlichen Bereich bewegen sich die Personalstellen“, erklärt sie, dazu kämen noch eventuell Bufdis und Praktikanten. Jedes Haus feiere ganz individuell und so, wie die Gruppe es sich wünscht: Was gekocht wird, wann die Bescherung stattfindet, wie die Tage gestaltet werden – all das werde gemeinsam entschieden. Es sei eigentlich immer sehr harmonisch, es werde zusammen gebacken und es gebe auch einen kleinen internen Weihnachtsmarkt im Dorf, zu dem jedes Haus etwas beitrage.

Vor dem Saal steht ein Weihnachtsbaum, an dem größere Gruppen zusammenkommen. Ob die einzelnen Häuser einen eigenen Baum haben möchten, wie sie den schmücken oder ob und wie sie dekorieren, bleibe den Gruppen überlassen. &bdquo;Das Schöne an Weihnachten im Kinderdorf ist, dass der Zusammenhalt und die Gemeinschaft noch einmal deutlich werden.“ Zudem habe es drei Wunschbaumaktionen von Unternehmen in diesem Jahr gegeben. Auch diese Geschenke werden laut Hesse in den meisten Fällen unterm Weihnachtsbaum geöffnet.

Individuell und doch gemeinsam Doch es gebe auch eine gemeinsame Tradition, die alle verbinde: Jedes Jahr am Vormittag von Heiligabend unternehmen alle zusammen eine kleine Wanderung. &bdquo; Wir spazieren meist durch den Wald, es gibt Punsch und Kekse. Eine sehr verbindende Tradition, zu der auch Mitarbeitende kommen, die eigentlich keinen Dienst haben“, weiß Laura Hesse. Zudem können sich die Kids noch mal auspowern, Kinder aller Altersgruppen spielen miteinander, die Stimmung sei herzlich und ausgelassen und alle &bdquo;haben eine gute Zeit mit den anderen“. Denn bei vier bis fünf Kindern pro Haus sei die vorweihnachtliche Aufregung schon eine Nummer für sich, sagt sie und lacht. Kleiner, praktischer Nebeneffekt: &bdquo;Die daheimgebliebenen Betreuer können Geschenke einpacken, einkaufen oder andere organisatorische Dinge erledigen.“

Im Dorf bleiben Kinder und Betreuer unter sich, die leiblichen Eltern feiern auch zu Weihnachten nicht mit. Und das hat einen guten Grund, wie Laura Hesse erklärt: &bdquo;Dies ist das zu Hause und der sichere Ort für die Kinder. Besuche und Kontakte finden auf neutralem Boden statt.“

Vor allem das sehr familiäre Miteinander im Kinderdorf werde zu dieser Zeit noch einmal besonders deutlich. &bdquo;Man unterstützt sich, ist füreinander da.“ Für die Kinder sei es natürlich toll, dass immer andere Kids zum spielen da sind, sie sich über Geschenke austauschen können und einfach immer Anschluss haben.

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