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Schlangen

Volksbank Schlangen richtet Lieferservice für Oesterholzer Kunden ein

Schlangen-Oesterholz. Am Freitag hatte die Volksbank Schlangen die Schließung ihrer Zweigstelle in Oesterholz zum Jahresende angekündigt. Die betroffenen Mitglieder und Kunden waren zuvor informiert worden. Vorstand Wolfgang Hackauf trat der Sorge entgegen, dass auch mit einer Schließung der Dependance in Bad Lipspringe zu rechnen sei.

„Da ist nichts geplant", so Hackauf deutlich. Das mache auch keinen Sinn, denn bei der Zweigstelle Bad Lippspringe handele es sich um das so genannte „zweite Standbein" der Volksbank Schlangen. Von dort würden in etwa ebenso viele Kunden betreut wie von der Zentrale in der Schlänger Ortsmitte.

Drei Jahre nach dem Aus der Zweigstelle in Kohlstädt endet zum 30. Dezember nun auch das Kapitel Oesterholz – ebenfalls nach 49 Jahren. Die Entscheidung, so Hackauf, sei in der Veränderung der Bankenlandschaft und verändertem Kundenverhalten begründet. „Als wir 1967 die Filiale in Oesterholz eröffnet haben, gab es weder Geldautomaten noch bargeldlosen Zahlungsverkehr", blickt Wolfgang Hackauf in die Vergangenheit.

Heute erledigten zwischen 75 und 80 Prozent der Volksbank-Kunden ihre Zahlungsgeschäfte per Online-Banking – Tendenz weiter steigend. Darüber hinaus habe die Nachfrage zur individuellen qualifizierten Fachberatung die Kundenfrequenz in der Filiale in Oesterholz nachgelassen. „Neun von zehn Kunden in Oesterholz suchen schon jetzt die Spezialisten in unserer Hauptstelle in Schlangen auf", sagt Wolfgang Hackauf.

Die andauernde Niedrigzinsphase belaste zudem das Geschäftsmodell der Volksbanken vor Ort enorm und schmälere die Ertragsseite. „Da muss man irgendwann auch auf die Kosten schauen", so der Vorstand. Neben dem auslaufenden Mietvertrag habe auch die im kommenden Jahr anstehende Erneuerung sämtlicher Geldautomaten bei der Volksbank Schlangen die Entscheidung zu diesem Zeitpunkt befördert. Immerhin koste ein solcher Automat etwa 25.000 Euro.

Im Vorstand der Volksbank Schlangen ist man sicher, dass die meisten der etwa 700 Oesterholzer Kunden kein Problem darin sehen, ihre Bankgeschäfte künftig in Schlangen zu erledigen. „Wo die Bargeldversorgung nicht innerhalb der Familie oder mit Hilfe von Nachbarn geregelt werden kann, werden wir einen kostenlosen Lieferservice einrichten", verspricht Wolfgang Hackauf älteren und weniger mobilen Kunden. Das habe sich auch in Kohlstädt bewährt. Dort haben sich die Kunden mit der Hauptstelle in Schlangen angefreundet. Den Lieferservice nutze niemand mehr.

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