Was sich im früheren Schlänger Gasthof Sibille Ostmann tut

Schlangen. 17 Container wurden voll beladen - dann konnten die Handwerker mit ihrer Arbeit beginnen. Viele Jahrzehnte war die Gaststätte Sibille Ostmann in der Schlänger Ortsmitte Blickfang und Treffpunkt für Menschen aus dem Ort und Durchgangsreisende. Dann wurde sie vor Weihnachten vergangenen Jahres geschlossen und stand leer. Bis die Brauerei Josefs Bräu, ein inklusiv arbeitender Betrieb aus dem benachbarten Bad Lippspringe, Grundstück und Gaststätte kaufte .

Geschäftsführer und Gesellschafter Ralf Eckel hat die Bauarbeiten für die rund 600 Quadratmeter Nutzfläche in die Hand genommen. Als Inhaber mehrerer Firmen kann er auf ein Netzwerk von Handwerkern zurückgreifen - und die haben im historischen Gebäude viel zu tun. Los ging es Anfang November, direkt nach dem Schlänger Markt.

Holzfachwerk versteckt Zunächst wurden Möbel im Stil Gelsenkirchener Barock abtransportiert, dann alte Tapeten entfernt. Hinter den Wandverkleidungen verbargen sich altes Holzfachwerk und sogar Stroh. Sowie Zeitungen aus den 40-er und 50-er Jahren, die zum Isolieren von Durchzugslöchern verwendet worden waren, Geschirr aus den 50-er und 60-er Jahren und Bücher, zählt Eckel auf.

Sämtliche Fenster sind inzwischen bereits erneuert; die historische Fassade bleibt. Im Inneren des Gebäudes werden die Wände nun neu verputzt, Decken gestrichen und die Böden mit Linoleum erneuert, nachdem die Eichendielen raus sind und der Untergrund verspachtelt worden war. Das gilt auch für die zwei Obergeschosse, wo neun Ferienwohnungen entstehen werden. Komplett erneuert werden müssen dafür die Badezimmer.

Die früheren 13 Gästezimmer nutzten insbesondere Handwerker, die auf Montage waren oder Touristen. Dieses Angebot soll im Wesentlichen so erhalten bleiben. Abgerissen wird der große Saal, der im Erdgeschoss direkt an den Gastraum angrenzt. Eckel plant hier einen Neubau mit 20 Eigentumswohnungen.

Gastronomie Auch in den früheren Gastraum wird wieder Leben einkehren. Dank heller Wandfarbe ist schon jetzt zu sehen, wie viel Charme die hohen Räume haben. Ein Farbkonzept mit Erdtönen soll hier zu einem stimmigen Ganzen verwirklicht werden. Vor allem am Wochenende kann in der Gaststätte auch gespeist werden - das steht bereits fest. Dafür wird der Betrieb eine komplett neue Küche erhalten. Besonderheit ist, dass hier - wie in der Bad Lippspringer Brauerei - inklusiv gearbeitet wird. Eckel hat bereits einen Koch aus Schlangen gefunden, sucht aber auch noch eine Hausdame, Küchenhilfe und Bedienung mit oder ohne Assistenzbedarf - mindestens zehn Mitarbeiter.

Die Bauarbeiten sollen bis Ostern abgeschlossen werden, so die Planung. Die Gastronomie soll möglichst im März öffnen. Dann wird das Restaurant laut Geschäftsführer 80 Plätze bieten. Das ist auch für Bürgermeister Marcus Püster eine gute Nachricht. &bdquo;Für den Ort und die Vereine ist das ein ganz wichtiges Zeichen“, wird er in einer Mitteilung der Verwaltung zitiert.

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