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Ferienspiele

Kinder erarbeiten Musical über den Schlänger Brand von 1904

Beifall für die Darsteller und Beteiligten des Kindermusicals. © Gemeinde Schlangen

Schlangen. Die Beleuchtung wird runtergedimmt, die Temperatur und die Nervosität der Musicalkinder steigen. An einem Freitagnachmittag im Schlänger Bürgerhaus ist Premierenstimmung für das selbstgestaltete Musical „Hermännchen und der rote Hahn bzw. die rote Henne“, so ein Pressebericht.

„Das hat mittlerweile schon Tradition in Schlangen, dass wir in den Ferienspielen ein historisches Thema aufgreifen und die Kinder das dann umsetzen. Hier haben wir mal Raum und Zeit, uns einem komplexen Thema zu widmen und so Geschichte für Kinder erlebbar zu machen“, wird Achim Woite von der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Schlangen zitiert.

Es waren intensive vier Tage, die die neun Kinder mit der Theaterpädagogin Awelina Lintermanns mit Theater, Krimi und Musical gestaltet haben. Dazu kam noch ein Publikumsquiz, bei dem Hermännchentaler zu gewinnen waren (1 Taler = eine Kugel Eis bei Molin). Als Thema war der verheerende Brand in Schlangen im Jahre 1904 vorgegeben. „Den Rest haben die Kinder gemeinsam erarbeitet und in einem über eine Stunde dauernden Musical grandios umgesetzt“, berichtet die Gemeinde.

Kreativität locken und fördern

Da wurden historische Fakten im Quiz abgefragt und geschichtliche Recherchen nachts im Dorfmuseum mit einem coolen Taschenlampentanz gemacht. Blöd, dass der Museumschef die Kinder erwischt und sie zum Putzen und Aufräumen verdonnert… „Die Kreativität der Kinder locken und fördern – das macht mir am meisten Freude“, sagt Awelina Lintermanns, Theaterpädagogin. „Das war hier in Schlangen gar kein Thema. Ich musste die Kinder viel mehr bremsen als motivieren, sie waren mit voller Begeisterung dabei.“

Einen Teil vom selbst geschriebenen Text musste sie kürzen – dieser wäre sonst einfach zu lang geworden. Sie war nach der Vorstellung sichtbar stolz auf „ihre“ Kinder – es gab ja auch eine Menge auf die Bühne zu bringen: Rollen- und Kostümwechsel, Bühnenbild umbauen und die Mikros immer in der richtigen Hand haben – ganz schön komplex. Dass der rote Hahn sich dann als rote Henne mit feuerrotem Kopf und einer schönen langen Feder entpuppte – auch das war die Idee der Kinder. Die Henne schmetterte dann auch ein begeistertes „Kikeriki!“ in den Abschlusssong.

Am Ende gab es „Standing ovations“ auch und ganz besonders für die Band. „Eine Liveband und Sängerin bei einem Kindermusical ist natürlich ein großes Glück. Das macht eine besondere Atmosphäre und wertet unser gemeinsames Projekt noch mal mächtig auf“, freute sich Achim Woite über den gelungenen Auftritt. Das Hermännchenlied am Ende sang auch der Hermännchen-Papa und- Zeichner Mark Schäferjohann aus voller Überzeugung mit – so wie das begeisterte Musicalpublikum.

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