Schlangen. Vor zehn Jahren wurde Deutschland das Ziel von über einer Million Menschen. Sie waren auf der Flucht vor Kriegen und gewaltsamen Konflikten in Syrien, Afghanistan und dem Irak. Flüchtlinge mussten schnell untergebracht und in die Gemeinde aufgenommen werden. Um mit dieser Lage umgehen zu können, schuf Schlangen die Stelle der Integrationsmanagerin. Die übernahm damals Malita Makoza. Nun verabschiedet sie sich.
„Es wurde eine ,Kümmerin’ gesucht, jemand, der ankommende zugewanderte Menschen in Empfang und an die Hand nimmt – Ich fühlte mich sofort angesprochen“, erinnert sich Makoza, die sich fast 10 Jahre lang dieser Aufgabe widmete. Dies habe sie „voller Leidenschaft, Tatendrang und Empathie“ getan, wie die Gemeinde in einer Pressemitteilung schreibt.
Zugewanderte unterstützt
„Zugewanderte Menschen in Schlangen willkommen heißen, sie bei ihrem Start, weit weg von Krieg und Verfolgung, unterstützen und ihnen die Möglichkeit auf eine sichere Zukunft geben, war mein Anspruch an meine Arbeit.“
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, unterstützte die Integrationsmanagerin im Verwaltungsprozess und half bei Anträgen und Formularen. „Kinder bekamen mit ihrer Unterstützung Plätze in Kitas und Schulen, und sie organisierte die so wichtigen Sprachkurse – der Schlüssel zur gelingenden Integration“, schreibt die Gemeinde. Die Suche nach einem Arzt, einem neuen Job und einer passenden Wohnung – all das gehörte zum Aufgabenbereich.
Schlänger Bürger halfen
„Ohne die vielen wunderbaren Ehrenamtlichen und die vielen engagierten Schlängerinnen und Schlänger wäre eine Menge nicht möglich gewesen“, bedankt sich Malita Makoza. „Schlangen ist auch dank ihnen ein toller Ort für ein neues Zuhause.“ Die Arbeit mit und für zugewanderte Menschen habe sie sehr bewegt und begeistert, doch nach fast 10 Jahren und „vielen Menschen, die in Schlangen erfolgreich integriert wurden, und einer Fülle bewegender Erinnerungen“ gehe es für sie jetzt an neue Herausforderungen.
„Die Integration von Menschen ist meine Leidenschaft. Zukünftig möchte ich meine Erfahrungen in der Arbeit mit zugewanderten Menschen im Kreis Lippe einbringen“, teilt sie mit. „Ich schaue auf bewegte Zeiten zurück, freue mich über die Erfolge, die ich in der Gemeinde Schlangen mit meiner Arbeit erzielen konnte und bin davon überzeugt, dass meine Kollegen weiterhin einen super Job machen werden.“
Aufgaben werden neu aufgeteilt
Für zugewanderte Menschen, die Unterstützung benötigen, werde es eine Nachfolge geben, kündigt die Gemeinde an. „Es bleibt dabei – selbst ohne Malita Makoza in der ersten Reihe: Menschen in Schlangen in Empfang nehmen, ist der Gemeinde Schlangen eine sehr wesentliche Aufgabe.“
Claudia Weichert ist Leiterin des Fachbereichs „Ordnung und Soziales“. Sie bedankt sich bei Malita Makoza: „Gesellschaftliche Integration ist und bleibt dein und unser persönliches Anliegen, ein respektvolles Miteinander, gleiche Chancen und gegenseitiges Verständnis als Grundlage für ein friedliches und starkes Zusammenleben. Dein Einsatz und dein Engagement sind und waren nicht selbstverständlich – sie sind Zeichen echter Verbundenheit und Professionalität.“
Der Aufgabenbereich wird nach dem Weggang Makozas neu strukturiert. Der Stellenanteil indes bleibe gleich, erklärte Claudia Weichert auf Anfrage, werde aber anders aufgeteilt. Ein Mitarbeiter kümmere sich bereits um Wohnangelegenheiten von Flüchtlingen. Dies sei auch notwendig, weil die Verweildauer in den Unterkünften nicht länger als notwendig dauern soll. Allerdings sei die Situation auf dem Wohnungsmarkt nicht gerade einfach.
Die Stelle für einen neuen Mitarbeiter sei bereits ausgeschrieben. Dieser werde zudem weitere Aufgaben übernehmen. So bedauerlich der Weggang Malita Makozas auch sei, versichert die Fachbereichsleiterin, er biete auch die Chance, sich in der Verwaltung neu aufzustellen. So soll es künftig im Rathaus feste Sprechzeiten zur Unterstützung von Flüchtlingen geben. Termine können zudem online gebucht werden. In den Unterkünften sind feste Beratungszeiten für neu Zugezogene geplant.