Bad Salzuflen. Die Musik dröhnt aus den Boxen. Vorn steht Eduard Krötker auf einem kleinen Podest und macht die Pace. Mit "Body Combat" bereitet sich die Fußball-Reserve des SC Bad Salzuflen auf die Saison vor.
"Body Combat?" Nie gehört. Eduard "Eddi" Krötker kennt sich rein beruflich schon bestens aus mit dieser neuen Bewegungsform. Der Leiter des "Kingdom of Sports" in der Bad Salzufler Bahnhofstraße 33 widmet sich bei seinem Kursus diesmal einer speziellen Klientel. Denn die zweite und dritte Fußball-Mannschaft des SC Bad Salzuflen nimmt am "Body Combat" im Rahmen der Vorbereitung auf die bald anstehende Saison (Teil zwei von 2011/12) teil. Ziel der Maßnahme ist es, die Fitness und die Koordinationsfähigkeiten bei den jungen Kickern zu steigern.
SC-Trainer Stefan Schemel unterzieht sich diesen anspruchsvollen, fordernden und herausfordernden Übungen ebenso mit Hingabe wie seine Schützlinge. Schemel: "Vor allem die schnellen koordinativen Teile des Programms stellen ganz hohe Anforderungen an meine Schützlinge. Das ist gar nicht so einfach, den von Eddi vorgemachten Übungen mit den richtigen Körperteilen exakt zu folgen, ohne dass es gleich ungewollt komisch aussieht. Aber die Erfahrung wächst."
Da hilft schon das Schulenglisch: Body? Na klar: Körper. Combat? Auch nicht so schwer: Kampf, Schlacht, Bekämpfung und militärisch Gefecht. Aber was bringt diese Bewegungsform mit musikalischer Unterstützung? "Kingdom-of-Sports"-Mitarbeiter Björn Menzel nennt sieben Gründe: 1. Verbessert die Herz- und Lungenfunktion und senkt das Risiko von Herzerkrankungen; 2. Trainiert und formt die Hauptmuskelgruppen des Körpers; 3. Verbrennt Kalorien und sorgt für einen schlanken Körper; 4. Erhöht die Knochendichte; 5. Verbessert Koordination und Mobilität; 6. Stabilisiert und verbessert die Körperhaltung; 7. Gibt mehr Selbstvertrauen. (dw)
Die Idee zum gemeinsamen "Body Combat" hatte Björn Menzel. Der redegewandte "Kingdom-of-Sports"-Mitarbeiter spielt selbst unter Schemel Fußball beim SC Bad Salzuflen und hat sich - zuvor in der Telekommunikationsbranche tätig - dem sportlichen wie beruflichen Erfolg verschrieben. "Meine Idee entstand, weil die zweite und die dritte Mannschaft in ihren Ligen jeweils um die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg mitspielen. Unser gemeinsames Ziel ist die Doppelmeisterschaft. Und dafür wollen wir alles tun." Und auf dem Weg zum Double lassen sich Job und Hobby diesmal gut verbinden.
Wieder zurück im "Body-Combat"-Saal fließt mittlerweile der Schweiß in Strömen. Zu den jungen Kickern haben sich auch einige sportive Damen spontan dem disziplinierten Treiben angeschlossen und geben alles, um den Vorgaben von Eduard Krötker zu entsprechen. Und auch Krötker selbst schont sich nicht. Hin und her wirbelt der zertifizierte Kursus-Leiter auf der einen halben Meter hohen Bühne, hinter der eine große Spiegelfront ein gewisses Maß an Kontrolle für die Sportler und Sportlerinnen ermöglicht - und zudem die Schwächen zuweilen aufdeckt.
Und mit Pausen hat der durchtrainierte Krötker nichts am Hut. Beat für Beat aus der Musikanlage hämmert auf die jetzt schon müder werdenden Körper und Seelen ein. Jetzt ist das Durchhaltevermögen gefragt. Sicher kein schlechter Nebenaspekt auf dem langen und harten Weg zur doppelten Meisterschaft