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Serengeti-Festival will mit Casper, Biffy Clyro und Jan Delay in den internationalen Markt

Interview mit Veranstalter Walent-Tony Cerkez

veröffentlicht

Neben Casper werden noch Biffy Clyro und Jan Delay headlinen. Sind das Ihre Wunschbands?
Cerkez:
Mit Biffy Clyro haben wir einen echten Coup gelandet. Die Band tourt mit einem extra für die Tournee angemieteten Jet, damit sie am Serengeti-Wochenende in Österreich, Nordirland, Norwegen und bei uns auftreten kann. Das ist eine ganz anderen Tourdimension. Wir wollten die schon im vergangenen Jahr buchen, weil die aber schon bei Rock im Pott gespielt haben, ging das nicht. Da gibt es einen Gebietsschutz.

In England ist Biffy Clyro eine große Nummer. In Deutschland auch?
Cerkez:
Die spielen in der ersten Liga, sind auf sämtlichen Magazintiteln. Die haben sich sukzessive ihren Status aufgebaut und machen auch in Deutschland die großen Hallen voll. Live rocken die wie Sau. Das ist keine kleine Kapelle. Und eine absolute Wunschband, weil sie gut in unser Konzept passt. Wir wollen noch mehr in den internationalen Markt.

Sie haben nach Deichkind und Seeed mit Jan Delay zum Abschluss wieder einen deutschsprachigen Star. Ist der Sonntag für deutsche Künstler reserviert?
Cerkez:
Das ist Zufall. Aber jetzt erwarten die Leute wohl, dass sonntags ein deutscher Künstler auftritt.

Sonntags war aber auch immer am meisten los. Brauchen Sie einen bekannten nationalen Künstler als Zugpferd?
Cerkez:
Das ist eine subjektive Wahrnehmung. Am letzten Tag herrscht Abreisestimmung, da gehen alle noch mal auf den Platz. Wir haben bei Seeed nur unerheblich mehr Tagestickets verkauft.

Mit den Guano Apes spielt wieder eine Band auf dem Festival, die ihren Höhepunkt eigentlich hinter sich hat . . .
Cerkez:
Die bringen im Mai einen neue Platte raus und wollen unbedingt bei uns spielen. Sängerin Sandra Nasic kommt wie ich aus Kroatien. 1999 habe ich das Vibra-Festival in Split organisiert. Danach habe ich meine Agentur benannt. Dobra vibra bedeutet so viel wie good vibrations.

Wie früh planen Sie die Headliner?
Cerkez:
Ich plane jetzt schon für das nächste Jahr. Wer wird unterwegs sein oder eine neue Platte herausbringen. Wir gucken immer, wer aktuell auf den Festivals spielt und möglicherweise dann im kommenden Jahr in Frage kommt und sich im Idealfall nicht überspielt hat.

Was ist wichtiger beim Booking? Publikumsgaranten oder musikalische Akzente?
Cerkez:
Wir haben nicht die Hauptmarktanteile, sondern müssen gucken, was unterwegs ist und uns dranhängen. Wir kaufen den Act nicht für mehrere Shows ein. Wir sind nicht auf Augenhöhe mit Rock am Ring oder Hurricane. Die Fans nehmen uns als großes Festival wahr, schätzen aber die Übersichtlichkeit und das Familiäre.

Gehen Sie selbst noch auf Festivals?
Cerkez:
Auf große schon seit Jahren nicht mehr. Mich reizt die Massenabfertigung nicht. Außerdem habe ich zu viel mit Musik zu tun. Wenn ich auf einem Festival bin, bin ich backstage, weil ich eingeladen bin oder jemanden treffen will.

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