Minden (brm/-sg-). In Minden ist am Donnerstagabend mitten in der Stadt die Volksbankfiliale am Markt überfallen worden. Nach bisherigen Erkenntnissen betraten vermutlich gegen 17.30 Uhr drei mit einer Art Staubmaske maskierte und mit mindestens einer Pistole bewaffnete Männer das Gebäude im Zentrum der Stadt und bedrohten den 51 Jahre alten Kassierer.
Welchen Eingang sie benutzten, steht laut Polizei gegenwärtig noch nicht fest. Da sich der eigentliche Überfall im Untergeschoss abspielte, bekamen die weiteren Angestellten und Kunden im Schalterbereich nichts davon mit. Sie wurden erst später auf den Überfall aufmerksam.
Der Kassierer wurde durch Schläge und Tritte verletzt. Außerdem erlitt er einen schweren Schock. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert.
Die Räuber hatten offenbar Taschen mitgebracht, in denen sie die Beute aus dem Tresor abtransportierten. Wie viel Geld sie erbeuteten, stand am Abend noch nicht fest. Das von ihnen gefesselte Opfer konnte sich wenig später selber befreien und Alarm schlagen, der gegen 17.44 Uhr bei der Polizei einging.
Nachdem alle unbeteiligten Personen in Sicherheit waren, umstellten die Beamten das Gebäude. Da nicht sicher war, ob die Räuber bereits geflüchtet waren oder sich womöglich im Gebäude aufhielten, verstärkte die Polizei ihre Absperrung. Zur Unterstützung wurden auch Einsatzkräfte aus den Kreisen Lippe und Herford angefordert. Die anschließende Durchsuchung des Hauses brachte keine konkreten Hinweise auf den Verbleib der Täter. Ein Hubschrauber mit einer Wärmebildkamera sicherte die Einsatzkräfte aus der Luft ab. Annähernd 50 Beamte, darunter auch ein Spürhund, waren im Einsatz.
Anschließend nahm die Spurensicherung ihre Arbeit auf, die bis in die Nacht arbeitete. Der verletzte Kassierer konnte den Ermittlern noch mitteilen, dass einer der Männer weiße Turnschuhe trug.
Die Polizei bittet Personen, die rund um den Markt oder im rückwärtigen Bereich der Leiterstraße und dem angrenzenden ZOB drei Männer mit Taschen gesehen haben, sich bei ihr unter (0571) 88660 zu melden.
Täter sind gezielt vorgegangen
Die Täter sind laut Auskunft von Volksbank-Vorstandssprecher Peter Scherf offenbar gezielt dorthin gegangen, wo bei der Volksbank das Geld angeliefert und in Geldbomben verpackt wird. So, wie die Schließanlagen getaktet seien, könne niemand in den Bereich vordringen, ohne dass er den elektronischen Zugangssender habe.
Da den nur sehr wenige Menschen überhaupt haben, kann sich Scherf nicht erklären, wie die drei Täter - seinen Angaben nach drei - dorthin gelangt sind. Die Filiale am Markt sei die einzige, in der Geld verarbeitet werde. Alle anderen Filialen haben keine Bargeldmengen mehr vorrätig.
An der Volksbank wird derzeit umgebaut. Laut Vorstand Peter Scherf hat dies aber keine Auswirkungen auf die Sicherheitsvorkehrungen in der Filiale. Die Polizei wies jedoch darauf hin, dass die Täter sich als Bauarbeiter getarnt haben könnten.