Volkshochschulen fehlt Personal und Geld für Deutschkurse

Paderborn. Die Flüchtlingssituation stellt die Volkshochschulen vor große Herausforderungen. Für ihre Integrations- und Sprachkurse benötigen sie Personal, Geld und Planbarkeit. Zugleich fehle ein fixer Rahmen, sagte Rainer Schwiete, Vorsitzender der VHS-Bezirks-Arbeitsgemeinschaft und Leiter der VHS Höxter-Marienmünster. Bei einem Treffen der AG der 18 OWL-Volkshochschulen in Paderborn nannten die Teilnehmer ihre Wünsche: verlässliche Strukturen und Finanzierung, Planungssicherheit und Entbürokratisierung. Die Zahlen sind eindeutig: 2015 kamen zu den geplanten 370 VHS-Deutschkursen in OWL 180 hinzu. Die Zahl der Teilnehmer stieg von 6.250 auf 9.510. Der Bedarf beträgt 3.000 Plätze mehr. In Paderborn stieg die Kurszahl von 25 auf 29, bei der VHS Höxter-Marienmünster um 6 auf 10. Die Kurse sind vor allem für Asylbewerber aus Syrien, Eritrea, dem Irak und Iran gedacht; bei ihnen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie in Deutschland bleiben können. Ohne zusätzliches Personal sei das auf Dauer nicht zu schaffen, sagte Schwiete. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) habe die Anforderungen zwar bereits zurückgeschraubt, vielleicht müsse künftig aber Personal mit anderen Muttersprachen als Deutsch eingesetzt werden. Nach dem Prinzip &bdquo;Augen zu und durch“ dürfe es nicht gehen, sondern nur qualitätsorientiert, so Schwiete. Einsatz der Ehrenamtlichen stößt an Grenzen Positiv sei, dass neben dem BAMF auch die Bundesagentur für Arbeit Geld in die Hand nehme, um Sprachkurse zu finanzieren. Diese Kurse müssten bis zum Jahresende starten, sagte Petra Hensel-Stolz, Leiterin der VHS Paderborn. Wie es 2016 weitergehe, sei aber unklar. Die Ehrenamtlichen seien wichtig, ihr Einsatz stoße aber an Grenzen, und das System komme in Schräglage. &bdquo;Es geht nicht alles zusätzlich“, betonte Hensel-Stolz. Anke Steinhauer (Leiterin des VHS-Zweckverbands Lübbecker Land) sprach einen weiteren wichtigen Punkt an. Es gehe bei den Kursen um mehr als um Deutsch. Die Betroffenen litten teilweise unter Traumata, so dass eine Beschulung gar nicht möglich sei.

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