Paderborn. Das Modell der dualen Berufsausbildung verbindet die berufliche Praxis in Firmen mit dem Unterricht der Theorie in Berufsschulen. Mit dem neuen Förderpreis „Duale Ausbildung" will die Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold-Stiftung dem Ausbildungsweg zu einem besseren Image verhelfen. Unter den Preisträgern ist die Lagenserin Daniela Gottwald.
Die Jury bewertete die insgesamt 130 Bewerber nicht ausschließlich anhand ihrer Abschlussnoten, stattdessen floss auch das ehrenamtliche Engagement eines jeden Teilnehmers mit in die abschließende Entscheidung ein. Zehn Kandidaten kamen in die Endauswahl und wurden zur Preisverleihung ins Paderborner Theater geladen.
Den Förderpreis „Duale Ausbildung" bekamen Daniela Gottwald, Lebensmitteltechnikerin bei der Dr. Oetker Nahrungsmittel KG in Bielefeld, Marco Horenkamp, Zerspanungsmechaniker bei der Firma ELHA Maschinenbau Liemke KG in Hövelhof, Tobias Kaufmann, Straßenbauer bei der Heinrich Nolte GmbH&Co KG in Beverungen, und Laura Vogt, Orthopädiemechanikerin beim Sanitätshaus Bernhard Brinkmann Paderborn. Die Preisträger erhielten je 2000 Euro in bar, 1000 Euro für Weiterbildungsmaßnahmen sowie weitere 1000 Euro zu Gunsten des Vereins, für den sie sich ehrenamtlich engagieren.
Mit dem neuen Förderpreis möchte die Volksbank ein Zeichen gegen die Entwertung der dualen Ausbildung setzen. „Es scheint, als könne allein ein Studium den Weg für eine erfolgreiche Karriere ebnen. Dieser Irrglaube hat Folgen: Unternehmen suchen verzweifelt nach Auszubildenden und können ihren Bedarf an Fachkräften nicht mehr decken. Das schwächt nicht nur die einzelnen Betriebe, sondern die gesamte Wirtschaft", erklärt Josef Tack, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung.
Volksbankchef Ulrich Bittihn rückte die genossenschaftliche Verantwortung des Kreditinstituts in den Blickpunkt. Dazu gehöre, sich auch in gesellschaftliche Entwicklungen einzumischen. Genau dieser Verantwortung stelle sich die Volksbank mit dem neuen Förderpreis.
Als Festredner für die Preisverleihung konnte der ehemalige Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Friedrich Merz, gewonnen werden. Er sprach im Paderborner Theater zum Thema „Bildung und Ausbildung – Arbeit und Wohlstand". Er appelliert, die berufliche Bildung mehr wertzuschätzen und sie ebenso anzuerkennen wie die akademische Ausbildung. „Manchmal würde es uns gut zu Gesicht stehen, etwas mehr Selbstbewusstsein zu haben und unser Bildungssystem zu vertreten", erklärte Merz und fügte hinzu: „Das System in Deutschland war in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten erfolgreich. Im internationalen Vergleich ist es vorbildlich."
Der Förderpreis „Duale Ausbildung" ist mit insgesamt 12.000 Euro dotiert und wird normalerweise in drei Einzelpreisen vergeben. Aufgrund einer Vielzahl an qualifizierter Bewerber hatte die Stiftung für die erste Auflage der Ausschreibung aber einen vierten Preis bereitgestellt, die Ausschüttung wurde auf 16.000 Euro erhöht.
„Wir haben uns als Jury mit einer Entscheidung schwer getan und uns dazu entschlossen, noch einen Preis zu verleihen", sagt Peter Gödde, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, in seiner Laudatio.
Der Förderpreis „Duale Ausbildung" soll künftig alle zwei Jahre verliehen werden.