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Gütersloh

Radiosender "deinfm" sendet Musik und Nachrichten fürs junge Volk in OWL

Das Programm 
ist im Livestream und auf den Frequenzen der Lokalstationen zu hören

Gütersloh. Schon seit einiger Zeit hat die Familie der privaten Lokalradio-Sender in Ostwestfalen-Lippe eine besonders junge Tochter. Radio deinfm. Der regionale Sender für junge Leute strahlt sein Programm täglich aus dem Funkhaus von Radio Gütersloh aus. Jetzt will das junge Team um Philipp Fleiter (30) in die Offensive gehen und ihr junges Publikum noch besser mit Musik, Unterhaltung und Informationen aus Ostwestfalen-Lippe versorgen.

Carsten Schoßmeier, seit 1995 Chefredakteur von Radio Gütersloh, einem der erfolgreichsten privaten Lokalradios in NRW, hat den Jugendsender aufs Gleis gebracht. Schon seit 2012 sendet er. Jetzt soll der Sender richtig Fahrt aufnehmen, sollen noch mehr regionale Inhalte verbreitet werden, mehr Nachrichten und mehr junge Themen über den Äther geschickt werden.

„Wir richten uns mit dem Programm an junge Leute zwischen 14 und 29 Jahren, das ist eine Zielgruppe, die wir mit dem Programm unserer Lokalsender nur begrenzt erreichen", sagt Schoßmeier. Um diese Zielgruppe tatsächlich anzusprechen, spielt der Sender, der sein Musikprogramm von Radio NRW in Oberhausen bekommt, fast nur junge, sehr aktuelle Musik: Junger deutscher Hip-Hop (Zwei fünf Siebeners, Deichkind), Dance, Black, Urban und Tropical House. „Oft laufen auch Remix-Versionen", so Schoßmeier. Und Philipp Fleiter ergänzt: Bei uns sind Interpreten wie Major Lazer, Felix 
Jaehn, Ellen Walker, Drake, Rihanna, Robin Schulz und Mike Perry zu Hause."

Information
Die Sender-Daten
  • Das Programm von Radio deinfm ist auf den UKW-Frequenzen der Lokalsender in OWL zu empfangen, und zwar freitags und samstags von 21 bis 0 Uhr, sonntags von 18 bis 20 Uhr.
  • Die Frequenzen: Radio Bielefeld 98,3 und 97,6 MHz, Radio Gütersloh 107,5 und 95,9 MHz, Radio Herford 94,9 und 91,7 MHz, Radio Westfalica 95,7 und 106,6 MHz, Radio Lippe 101,0, 106,6 und 107,4 MHz, Radio Hochstift 88,1, 93,7 und 104,8 MHz.
  • Sendezeiten im Stream (www.radiodeinfm.de) rund um die Uhr, Moderation montags bis freitags von 16 bis 19 Uhr mit Nachrichten aus OWL in Kurzform und kurz nach voll und um halb.
  • Radio deinfm gibt es seit 2012 und wird im Haus von Radio Gütersloh in der Gütersloher Innenstadt (Kahlertstraße 4) produziert. Das Team besteht zurzeit aus 13 Personen.

Der erfahrene Radio-Chefredakteur hat sich das Projekt der Lokalsender-Familie an Land gezogen, weil er es für eine wichtige Ergänzung des Lokalfunks in der Region betrachtet und weil er sofort begriffen hat, dass Radio deinfm auch eine Nachwuchsschmiede für den eigenen Lokalsender ist. Schoßmeier hat Radio-Gütersloh-Mitarbeiter Philipp Fleiter , selbst schon seit neun Jahren für Radio Gütersloh tätig, damit beauftragt, das junge Team von Radio deinfm zu betreuen und zu beraten.

Die jungen Leute selbst sind mit Begeisterung dabei. Die meisten von ihnen sind Studenten. Annika Hurlbrink (21), die an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in Bielefeld Medienkommunikation und Journalismus studiert, findet etwa den „Party-Kompass" super, den Radio deinfm für die jungen Hörer aufbereitet. Hier können sich die jungen Leute darüber informieren, wo und wie in der Region richtig gefeiert wird. Janine Strehlau (22), ebenfalls Journalismus-Studentin an der FHM, arbeitet gerne am „Location-Check". Hier werden Kneipen, Restaurants und Clubs in der Region vorgestellt und bewertet.

Neu ist, dass Radio deinfm auch selbst zur Event-Marke werden will. Deshalb lädt der junge Sender jetzt hin und wieder zu eigenen Partys ein, zuletzt am 6. August in die Gütersloher Weberei. „Das hat funktioniert" berichtet Philipp Fleiter. So will Radio deinfm seine Bekanntheit weiter steigern. Schon jetzt kennen immerhin 23 Prozent aller 14- bis 29-Jährigen in OWL den Sender. „Das muss natürlich noch mehr werden", so Carsten Schoßmeier.

Einmal im Monat trifft sich das 13-köpfige Team zur großen Redaktionskonferenz im Gütersloher Funkhaus. Dann werden Dienstpläne gemacht, Themen diskutiert und Beiträge geplant. Denn es gilt nun, immer mehr Inhalte zu produzieren. Neu ist nämlich, dass montags bis freitags im Livestream auf der Webseite (www.radiodeinfm.de) von 16 bis 19 Uhr ein moderiertes Programm mit Beiträgen aus der Region ausgestrahlt wird. Die Zeiten, in denen im Programm nur Musik zu hören war, ist also vorbei.

„Natürlich ist es unser Ziel, irgendwann eine eigene Frequenz für den jungen Sender zu haben", sagt Schoßmeier. Doch geht es ihm vor allem darum, zu experimentieren und die beschriebene Altersgruppe in der Senderfamilie zu halten. Wie das Radio der Zukunft wirklich aussieht, weiß niemand so recht. Ob die Programme künftig über DAB+, über Livestreams im Internet oder nur noch über Apps zu hören sein werden? „UKW wird vielleicht ähnlich wie bereits die Mittelwelle irgendwann abgeschaltet", glaubt Carsten Schoßmeier.

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