Illegaler Handel mit Hunden: Kreis Höxter beschlagnahmt elf Welpen

Blankenau/Tietelsen. &bdquo;Ich war einfach blauäugig und geblendet von diesem süßen Hund", sagt Sabrina Behler rückblickend. Die Tietelserin hat einen Hundewelpen über eBay-Kleinanzeigen gekauft und ist wohl einer Betrügerin aufgesessen: Die Frau aus Blankenau hat offenbar illegal mit den Hundebabys gehandelt.

Dem haben die Behörden jetzt ein Ende gesetzt. In dem Blankenauer Haus wurden insgesamt elf Welpen beschlagnahmt. Die Frau erwartet jetzt ein verwaltungsrechtliches Verfahren, weil sie ohne Genehmigung mit Tieren gehandelt haben soll. Die aufgefundenen Tiere wurden inzwischen bei der Paderborner Tierschützerin Gudrun Lumpp unterbracht. Das Veterinäramt beim Kreis Höxter war auf den Fall aufmerksam geworden, nachdem Sabrina Behler und ein weiterer Hinweisgeber die Polizei informiert hatten.

Erst glücklich, dann misstrauisch Im Internet war der Hund als entwurmt, aber ungeimpft und ohne Papiere für 450 Euro angeboten worden. Am Ende einigte man sich auf einen Preis von 400 Euro. Die drei Kinder der Behlers waren überglücklich mit &bdquo;Lotta", so hatten sie den Welpen getauft. Doch Sabrina Behler wurde misstrauisch, als der Hund Durchfall bekam und offensichtlich doch voller Würmer war. &bdquo;Erst recht, als der Tierarzt dann auch noch meinte, dass da ganz andere Rassen als angegeben drinstecken", so die 34-Jährige.

Aus Verantwortung für die Gesundheit ihrer drei Kinder entschied sie mit Ehemann Bernd, den Welpen zurückzugeben. &bdquo;Wer weiß, welche Krankheiten das Tier noch in sich trägt", sorgte sich Sabrina Behler. Außerdem befürchtete sie, dass die Hündin irgendwann aggressiv oder verhaltensauffällig wird, weil sie zu früh von ihrer Mutter getrennt wurde.

Viele Ungereimtheiten Zur Herkunft des Tieres hatte ihr die Frau aus Blankenau zwei verschiedene Geschichten aufgetischt: Erst hieß es, die Welpen mussten der Mutter weggenommen werden, weil sie diese biss. &bdquo;Als ich dann später nachbohrte, erzählte sie mir, sie habe die Welpen in einem Karton an einer Autobahnraststätte bei Görlitz gefunden", erinnert sich die junge Frau, die daraufhin die Polizei informierte.

Der ganzen Familie sei die Trennung von Lotta sehr schwer gefallen. &bdquo;Es sind viele Tränen geflossen", sagt Sabrina Behler. Jetzt will sie andere Betroffene warnen: &bdquo;Vielleicht hat diese Frau ja schon viel länger mit Hunden gehandelt." Die 34-Jährige glaubt, dass es noch mehr Kunden geben muss. Sie hat jedenfalls bei ihrem Besuch in Blankenau noch Welpen anderer Rassen gesehen, die jetzt nicht bei Gudrun Lumpp gelandet sind.

So wurden die Tiere gerettet Zunächst hatte sich die Frau dem Zugriff der Behörden entzogen, hatte entweder die Tür nicht aufgemacht oder sich verleugnen lassen. Das Kreisveterinäramt hatte keine andere Handhabe. Ohne konkreten Verdacht auf Tierquälerei durften die Beamten die Wohnung nicht betreten. Erst als sie zufällig Leute antrafen, die dort einen Hund kaufen wollten, gelangten die Mitarbeiter des Kreises in das Haus. Vier Welpen liefen im Erdgeschoss herum, sechs weitere saßen in einem Verschlag aus Paletten im Keller. Hinzukommt noch der Hund, den Behlers zurückgegeben hatten.

Die Frau gab an, insgesamt 14 Welpen in besagtem Karton an der polnischen Grenze gefunden zu haben. Falls es weitere Käufer gibt, sollen diese sich beim Veterinäramt melden.

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