Bielefeld. Viele Schüler sind längst mit Mobiltelefonen ausgestattet. Entsprechend oft sieht man die Kinder und Jugendlichen am Handy spielen oder ständig Nachrichten schreiben. Die Polizei warnt davor.
Polizeisprecher Michael Kötter: „Zumindest auf dem Schulweg sind Handys tabu." Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer, die sich auf diese Weise ablenken ließen, gingen ein unnötig hohes Risiko für sich und andere ein. Wer nur das Handydisplay im Blick habe, nehme einerseits sein Umfeld gar nicht mehr wahr, andererseits bewegt er sich deshalb selbst oft in Schlangenlinie durch den Straßenverkehr. Beides ist gefährlich.
Smartphone-Zombies sind in Schlangenlinien unterwegs, Kopfhörer verhindern akustische Wahrnehmung

In der Jugendsprache ist in solchen Fällen von „Smombies" die Rede: „Smartphone-Zombies". Mobiltelefone gehören laut Polizei auf dem Schulweg nicht in die Hand, sondern in die Tasche. „Auf dem Schulweg sollte die ganze Aufmerksamkeit der Kinder dem Straßenverkehr gehören", sagt Kötter.
Die Polizei rät ebenso von der Benutzung von Kopfhörern ab: „Sie sorgen für eine deutlich verminderte akustische Wahrnehmung anderer Verkehrsteilnehmer. Richtig riskant wird es, wenn Fahrzeuge erst verspätet oder gar nicht gehört werden."
Bei Tempo 50 bedeutet eine Sekunde auf dem Handy 14 Meter Blindflug
Der Appell der Polizei richtet sich aber ebenso an die Autofahrer: „Lassen Sie sich nicht von Telefonen, Autocomputern oder Mitfahrern ablenken. Wer nur wenige Sekunden auf ein Display blickt, ist mehrere Meter ohne Sicht auf der Straße unterwegs." Das koste entweder wertvolle Reaktionszeit oder Hindernisse würden nicht wahrgenommen. Es gilt die Formel: Wer bei 50 km/h eine Sekunde lang aufs Handy blickt, ist 14 Meter weit im Blindflug unterwegs. Kötter betont: „Kein Spiel, kein Anruf und keine Nachricht können so wichtig sein, dass man sich selbst oder andere derart in Gefahr bringt. Die Folgen können Ihr Leben verändern."