Bielefeld. Zunehmend häufen sich die Tage mit einstelligen Temperaturen in Ostwestfalen-Lippe. Die Hauswinkelspinne nutzt im Herbst gern Möglichkeiten, in Gebäuden Unterschlupf zu finden. Allein ihr Anblick sorgt bei vielen Menschen für Abneigung. Sollte sie mit allen Mitteln bekämpft werden?
Insgesamt zehn verschiedene Arten von Winkelspinnen gibt es in Deutschland. Die meisten von ihnen sind harmlos. Ihre Körperlänge von bis zu 16 Millimetern, Beinspannweite von bis zu zehn Zentimetern, dunkle Färbung und feinen Härchen am gesamten Körper lassen Arachnophobiker erschaudern. Die Spinnen beziehen gern im Herbst dort, wo es feucht und warm ist Quartier. Daher trifft man sie häufig im Bad oder im Keller an. Charakteristisch ist, dass sie für ihre Jagd ein trichterförmiges Netz baut. Abgesehen hat es die Tegenaria domestica etwa auf Mücken, Fliegen, Käfer und Asseln.
Über die Haare an ihrem Körper nimmt sie geringste Schwingungen war, die auf ihre potenzielle Beute deuten könnten. Die Hauswinkelspinne beißt zu und gibt über ihren Speichel ein Gift ab, um sie zu erlegen. Als giftig gilt die Spezies aber nicht. Beißt sie tatsächlich einmal einen Menschen, wird dies möglicherweise zu leichten Rötungen führen oder einem Brennen führen. Nach einigen Stunden klingen solche Symptome aber ab. Wie Birgit Königs, Biologin beim Naturschutzbund NRW (Nabu) versichert, beißt sie aber nur dann zu, wenn sie sich bedroht fühlt. Der Mensch empfindet den Biss ähnlich wie bei einem Nadelstich.
Hauswinkelspinnen loswerden
Da unliebsame Insekten auf dem Speiseplan der Hauswinkelspinne stehen, gilt sie durchaus als nützlich. Wer sie dennoch nicht als Mitbewohner haben möchte, dem wird geraten, nicht mit allzu brutalen Methoden vorzugehen. Wer ihr mit dem Staubsauger zu Leibe rückt, der fügt ihr unnötig Qualen zu.
Der Nabu rät vielmehr dazu, sich mit einer Dose oder mit einem Becher und einem Stück Papier zu behelfen und das Tier lebendig ins Freie zu bringen. Laut der Deutschen Wildtier Stiftung helfen Hausmittel, die auf den Geruchs- oder Geschmackssinn von Spinnen abzielen, wie Lavendel, Minzöl oder Zitronenduft zur Abwehr nicht weiter. Spinnen seien, was Geruch und Geschmack angeht, "furchtbar anspruchslos". Statt Staubsauger oder Insektizide einzusetzen, sei es etwa besser, die Tiere mit dem Besen "behutsam hinauszubefördern" oder einfach das Licht auszuschalten.