Vogelgrippe erreicht Nachbarschaft: Stallpflicht im Landkreis Diepholz angeordnet

Diepholz /Stemwede/Rahden. Die Vogelgrippe hat Minden-Lübbeckes niedersächsischen Nachbar-Landkreis Diepholz erreicht. Die Kreisverwaltung hat daher angeordnet, dass Geflügel kreisweit in den Ställen bleiben muss. Wegen des Ausbruchs rät auch der Kreis Minden-Lübbecke zur Vorsicht. Kontakt zwischen Haus- und Wildgeflügel muss vermieden werden.

Der Landkreis Diepholz sei über das positive Testergebnis eines aufgefundenen Schwans mit Verdacht auf Vogelgrippe informiert, worden teilte die Kreisverwaltung mit. Als Reaktion auf diesen Befund passte der Landkreis Diepholz seine Risikobewertung hinsichtlich eines möglichen Ausbruchs der Vogelgrippe an und verfügte ein Aufstallgebot für Geflügel für das gesamte Kreisgebiet.

4,9 Millionen Puten, Hühner und Gänse sind betroffen Die Stallpflicht gilt ab sofort und ist zunächst befristet bis zum 31. Januar kommenden Jahres. Die benachbarten Landkreise würden über die angepasste Risikobewertung und die veranlassten Maßnahmen informiert, teilte Kreisrat Jens-Hermann Kleine mit.

&bdquo;Der Dialog auf kommunaler und Landesebene ist von essenzieller Bedeutung, um einem Ausbruch der Vogelgrippe vorzubeugen. Daher begrüße ich es sehr, dass der Landkreis Diepholz aufgrund dieser veränderten Risikobewertung nun noch stärker in die entsprechenden Kommunikationsabläufe des Landes einbezogen wird", so Landrat Cord Bockhop.

Warum der Blick ins Oppenweher Moor geht Im Landkreis Diepholz werden zurzeit etwa 4,9 Millionen Puten, Hühner, Enten und Gänse gehalten. Darüber hinaus sind der Landkreis und das Oppenweher Moor in Stemwede ein international bedeutsamer Rastplatz für Kraniche, Gänse sowie Sing- und Zwergschwäne und verfügt über wichtige Brut- und Durchzugsbiotope für Watvögel. Daraus folgt eine besonders hohe Gefährdung auch für dieses Geflügel.

Mit der Verfügung reagiert der Landkreis Diepholz auf das aktuelle Seuchengeschehen in der Bundesrepublik sowie auf das bereits vorausgegangene Seuchengeschehen in den Niederlanden, Russland und Israel. In seiner jüngsten Risikobewertung weist das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) darauf hin, dass nach wie vor ein hohes Eintragsrisiko in Geflügelhaltungen durch direkte und indirekte Kontakte zwischen Wildvögeln und Nutzgeflügel besteht.

Was der Kreis Minden-Lübbecke vorgibt Dies gilt besonders für Haltungen in der Nähe von Wasservogelrast- und Sammelplätzen. Aus diesem Grund weist das Veterinäramt eindringlich auf die Einhaltung der Biosicherheits-Maßnahmen durch die Geflügelhalter hin. Nach wie vor sind dem FLI keine Fälle von &bdquo;HPAIV H5N8"-Infektionen beim Menschen bekannt.

Wegen des Ausbruchs der Geflügelpest im Landkreis Diepholz rät das Veterinäramt des Kreises Minden-Lübbecke allen Geflügelhaltern, ab sofort eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen strikt zu beachten. &bdquo;Dabei ist es besonders wichtig, den Kontakt zwischen Haus- und Wildgeflügel zu vermeiden" sagte Ute Fritze, Leiterin des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes des Kreises in Minden.

Strenge Regeln beim Füttern der Tiere Deshalb ist sicherzustellen, dass Hausgeflügel nur an für Wildvögel unzugänglichen Stellen gefüttert wird. Zudem darf kein Oberflächenwasser für das Tränken der Tiere genutzt werden, zu dem Wildvögel Zugang haben. Futter, Einstreu und sonstige Gegenstände, mit denen das Geflügel in Berührung kommen kann, müssen für Wildvögel unzugänglich aufbewahrt werden.

Personen- und Fahrzeugverkehr auf dem Gehöft und in den Stallungen sind laut Kreisverwaltung auf ein Minimum zu reduzieren. Es sollten Aufzeichnungen über Personen geführt werden, die Kontakt zum Geflügel, den Stallungen oder Vorratslagern für Futter haben.

Schutzkleidung und Desinfektion Der Zutritt zu den Stallungen sollte nur in Schutzkleidung erfolgen, es wird empfohlen, an den Stallzugängen Desinfektionseinrichtungen aufstellen. Herkunft und Verbleib von Zu- und Verkäufen sind lückenlos zu dokumentieren.Darüber hinaus kann aufgrund der aktuellen Seuchenlage für den Kreis Minden-Lübbecke nicht mehr ausgeschlossen werden, dass eine Stallpflicht für Geflügel wie im Nachbarkreis verhängt wird.

&bdquo;Alle Geflügelhalter sollten ihre Tiere jetzt besonders aufmerksam beobachten" rät Ute Fritze. Bei Auffälligkeiten wie zum Beispiel Verlusten, Apathie, Leistungseinbußen, die auf eine Erkrankung hinweisen können, ist sofort der Hoftierarzt einzuschalten. Liegen Verdachtsmomente für einen Seuchenfall vor, ist unverzüglich das Veterinäramt zu benachrichtigen.

Vogelgrippe erreicht Nachbarschaft: Stallpflicht im Landkreis Diepholz angeordnet

Vogelgrippe breitet sich aus - Stallpflicht greift

Vogelgrippe breitet sich aus - Wie gefährlich ist das?

Erster Verdachtsfall von Geflügelpest in Lippe - aber noch keine Stallpflicht

Mehr als 7.000 Tiere getötet: Geflügelpest auf zwei Höfen im Kreis Gütersloh ausgebrochen

Vogelgrippe breitet sich aus: Wie kann Geflügel in OWL jetzt geschützt werden?

Sorge vor wirtschaftlichen Schäden durch Vogelgrippe wächst

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €