Tierquäler verletzt in Spenge drei Pferde nachts auf der Koppel

Spenge. "Wir waren so geschockt - so etwas haben wir noch nie erlebt", sagt die Pächterin des kleinen privaten Reitstalls in Spenge-Mitte: Als sie am Donnerstag zum Stall kommt, findet sie drei der Pferde verletzt vor. In der Nacht zuvor sind sie angegriffen worden: Ein Unbekannter hat ihnen Schnittverletzungen zugefügt. In den vergangenen Wochen soll es immer wieder zu ähnlichen Vorfällen in unterschiedlichen Reitvereinen der Region gekommen sein.

Die Tiere hätten draußen auf der Weide gestanden, als es passiert sei, sagt die Pächterin. "Gott sei Dank. So konnten sie wenigstens flüchten." Die Polizei ermittelt in dem Fall, wie Sprecher Uwe Maser berichtet. Den drei Tieren seien rasiermesserscharfe Schnitte zugefügt worden. Wie die Tierärztin bestätigt habe, hätten sich die Pferde diese Verletzungen nicht selbst zufügen können. Da es an dem Stall auch Überwachungskameras gebe, prüfe die Polizei nun, inwiefern das vorhandene Videomaterial ausgewertet werden könne, sagte Maser.

Ähnliche Übergriffe auch in anderen Reitställen der Region

In mehreren Reitvereinen der Region habe es in den vergangenen Wochen ähnliche Übergriffe auf Pferde gegeben, erzählt die Pächterin. Teilweise seien der oder die Täter sogar in den Stall eingebrochen. In den Fällen, die ihr bekannt seien, seien immer genau drei Tiere verletzt worden. Wie jetzt in Spenge auch.

Sie hätten darum in den vergangenen Wochen regelmäßig und mehrfach in der Nacht nach den Pferden geschaut. Auch in der Nacht zu Donnerstag hatte die 51-Jährige eine Kontrollrunde bei den Tieren gemacht. "Ich bin um Viertel nach Drei weggefahren - da war noch alles okay." Aber Donnerstagmorgen hätten sie dann gemerkt, dass mit den Tieren etwas nicht in Ordnung sei. Sie hätten Schnittwunden gehabt. Eine 19 Jahre alte Stute sei sogar an den Genitalien verletzt worden.

So geht es den Pferden

Den Pferden gehe es relativ gut, berichtet sie. Aber "Ponts", ihr 39 Jahre alter Wallach, sei nach dem Angriff psychisch angeschlagen. "Er lässt sich kaum anfassen." Angegriffen wurde auch ein weiteres ihrer Pferde: der neun Jahre alte Wallach "Goofy". Den habe sie aus der Notrettung zu sich genommen. "Er ist komplett blind." Weil er nichts sehen kann und somit auch schlecht wegkommt, sei er für den Täter vermutlich ein leichtes Opfer gewesen. "Goofy" habe einen, "Ponts" zwei Schnitte an der Seite.

Die Pferde hätten wirklich Glück gehabt, dass bei dem Angriff nicht noch Schlimmeres passiert sei. "Es musste nichts genäht werden, die Wunden heilen von allein."

Polizei sucht nach Zeugen

Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die in der Nacht zu Donnerstag verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Siedlung um den Pappelweg in Spenge beobachtet haben. Die Pächterin geht davon aus, dass der Angriff in der Zeit zwischen 3.15 und 7.30 Uhr erfolgte. Zeugen können sich bei der Polizei in Herford unter Tel. (0 52 21) 88 80 melden

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