Was ist denn das? Außergewöhnlicher Fund in Bielefelder Garten

Bielefeld. Ein Jöllenbecker hat jetzt in seinem Garten ein Tier entdeckt, das man mutmaßlich nur einmal im Leben zu Gesicht bekommt. Der Kadaver lag auf dem Rasen - und der Bielefelder musste zweimal hinschauen, um zu begreifen, was er da gefunden hatte.

Ist es ein Hermelin, oder ein Frettchen? Vielleicht eine Ratte? Oder doch ein Hamster? Als der Jöllenbecker vor einigen Tagen in seinen Garten tritt, muss er zweimal hinschauen. Doch dann ist klar: Er hat einen goldfarbenen Maulwurf gefunden.

Das weiche Fell des Maulwurfs ist üblicherweise dunkelgrau bis schwarz gefärbt - mit einem leicht helleren Ton auf der Bauchseite. Es treten jedoch bei einzelnen Tieren Farbanomalien auf, die von weißgrau, silber über scheckig, creme- und gelbfarben bis hin zu orangefarben und kaffeebraun reichen.

Die goldfarbene Variante ist offenbar am seltensten Systematische Untersuchungen zu auffälligen Pigmentstörungen bei wildlebenden Kleinsäugern sind ansonsten rar, wie die Wissenschaftler Marcus Schmitt und Hynek Burda von der Universität Duisburg-Essen in einer Publikation beschreiben. Zumeist handle es sich um Einzelfunde.

Auffällig gefärbte Maulwürfe sind demnach offenbar sehr selten. In großen Fangserien (3.300 - 50.000) und Museumskollektionen machten Exemplare mit verschiedenen Fell-Farbanomalien lediglich 0,06 - 0,1 % aller Individuen aus. "Farbvarianten des Maulwurfs, vor allem albinotische und leukistische Formen (ähnlich dem Albino, aber ohne die typischen, roten Augen), sind sporadisch in der Literatur beschrieben worden, doch scheint gerade die 'goldene Varietät' besonders selten zu sein", heißt es.

Wissenschaftler hätten beobachten, dass vor allem ältere Männchen zu buntem Fell neigten.

Nicht zu verwechseln mit Albinos Die Farbvarianten sind nicht zu verwechseln mit Albinos, die eine komplett helle Haut-, Fell- oder Federnfarbe haben, weil ihnen dunkle Farbpigmente (Melanine) fehlen, die der Körper aufgrund eines Gendefekts nicht produzieren kann. Albinismus bei Tieren erkennt man auch an den roten Albino-Augen. Ohne Melanin ist die Iris durchsichtig, die Äderchen im Auge schimmern durch.

Die Haut der Tiere ist extrem lichtempfindlich - Sonnenbrand und Hautkrebs sind keine Seltenheit. Da Albinos zudem eine schützende Tarnung fehlt, haben sie eine geringe Überlebenschance in der Wildnis. Albinismus ist eine Erbkrankheit, die auf eine Stoffwechselstörung der Pigment-Zellen zurückzuführen ist. Auch bei Menschen und Pflanzen tritt der Gendefekt auf. Letzteren mangelt es am Blattgrün (Chlorophyll).

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