„Tiere sind keine Geschenke“

Düsseldorf. Die Tierschutzbeauftragte von Nordrhein-Westfalen hat dazu aufgerufen, zu Weihnachten keine Tiere zu verschenken. &bdquo;Haustiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum", teilte Gerlinde von Dehn in Düsseldorf mit. Eine Entscheidung für ein Haustier dürfe nicht leichtfertig getroffen werden. Besitzer müssten die Bedürfnisse der Tiere kennen und Zeit haben, sie zu erfüllen – &bdquo;und zwar ein ganzes Tierleben lang". Auch Tierheime und Züchter in der Region wollen vor Weihnachten an die Vernunft der Menschen appellieren. Durch die Corona-Pandemie sei es zuletzt zur erhöhten Nachfrage gekommen, berichtet Christina Nagel vom Tierheim Bielefeld. Das endete aber nicht für jeden Vierbeiner glücklich, weil Menschen sich vorab keine Gedanken über die Zukunft mit ihrem neuen Familienmitglied machten. Das Ende vom Lied: &bdquo;Viele Tiere werden wieder bei uns abgegeben. Das ist sehr traurig", so Nagel. Vermehrt Anfragen zu Weihnachten im Tierheim Da sie aber aktuell wieder vermehrt Anfragen für Tiere als Weihnachtsgeschenke bekomme, möchte sie noch einmal vor vorschnellen Käufen warnen. &bdquo;Wenn man einem Tier ein neues Zuhause schenken will, ist das toll. Aber es muss vorher geklärt werden, ob die nötige Zeit und das nötige Geld vorhanden sind. Sonst rate ich jedem davon ab", erklärt die Tierexpertin. Über Twitter spricht sich auch der Tierschutzbund gegen Tiere als Weihnachtsgeschenke aus. &bdquo;Unüberlegt verschenkte Tiere lassen sich nicht so einfach umtauschen", schreiben sie etwa. Viel zu oft gehe die gut gemeinte Idee eines tierischen Geschenks nach hinten los – etwa, wenn Beschenkter und Tier gar nicht zusammenpassen, so die Tierschützer. Tiere werden weitergereicht Nach den Feiertagen würden diese Tiere dann weitergereicht, weiterverkauft, werden ausgesetzt oder landen im Tierheim. Zur Abgabe von Tieren dürfe es durch das bevorstehende Weihnachtsfest nicht wieder kommen, erklärt Janette Peters, Katzenzüchterin aus Lippe. &bdquo;Wir raten unseren Kunden auch ganz gezielt von dem Verschenken der Katzen zu Weihnachten ab. Denn Lebewesen sind keine Geschenke." Zur Freude der Vierbeiner habe sie aber in diesem Jahr bislang auch keine erhöhte Nachfrage festgestellt. &bdquo;Wenn jemand zu uns kommt, dann mit ernsthaftem Interesse und einem Plan." Verantwortung gegenüber den Tieren Ähnliches berichtet auch der Paderborner Hundezüchter Fritz Voß. &bdquo;Wir haben keine erhöhte Nachfrage. Und wenn Kunden mit dem Wunsch zu uns kommen, den Hund zu Weihnachten zu verschenken, dann setzen wir ihn über seine Verantwortung in Kenntnis." Auch in der Berner Sennenhunde-Zucht von Siekers Wiesen in Herford stelle man keine erhöhte Nachfrage in der Vorweihnachtszeit fest. Die Leute würden kaum noch derartige Wünsche äußern. Auf den Wunschzetteln vieler Kinder stünden Haustiere trotz der teils schlimmen Ereignisse während des Lockdowns, oft noch ganz oben. Eltern sollten daher kindgerecht erklären, welche Verantwortung Haustiere mit sich bringen, rät die Tierschutzbeauftragte Gerlinde von Dehn.

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