Herforderin tanzt für neuen "Tribute von Panem"-Film

Herford. Drei Tage lang ging es für die Herforder Tänzerin Liza Snow ans Filmset der großen Hollywood-Produktion &bdquo;Tribute von Panem - The Ballad of Songbirds and Snakes" (dt. Das Lied von Vogel und Schlange). Der Film ist im Tribute von Panem-Filmuniversum angesiedelt, spielt aber vor der Erfolgstrilogie. &bdquo;14 bis15 Stunden fast durchgehende Dreharbeiten am Tag waren ganz schön anstrengend", sagt sie. Gedreht wurden ihre Szenen im Landschaftspark Duisburg.

Durch Aufrufe in Zeitungen und Social Media war sie auf das Casting aufmerksam geworden, zuerst allerdings auf die Schauspieler-Castings. &bdquo;Die Kandidaten sollten keine Tattoos oder Piercings haben. Ich habe beides", sagt sie. Daher habe sie sich zunächst nicht beworben. &bdquo;Als es dann explizit um Tänzer und Tänzerinnen ging, habe ich es trotzdem gemacht."

Bei zwei Castingrunden wurden aus 40 Bewerbern 20, und Snow war am Ende dabei. Unter anderem ging es darum, Schrittfolgen nachzutanzen, die ein Tanzlehrer den Kandidaten zeigte. &bdquo;Eigentlich dachte ich am Ende, dass ich nicht dabei sein würde", sagt sie, &bdquo;aber im Nachhinein glaube ich, dass es nicht so sehr um Perfektion ging, sondern darum, schnell Neues umsetzen zu können".

Zum Stil von Kostümen oder Tänzen darf sie vorab nichts sagen Nach den Castings ging es zum &bdquo;Fitting", der Kostümauswahl und -anpassung. In einer riesigen Halle gab es hunderte von Kostümen, aus denen Kostümbildnerinnen Schuhe und Kleidung auswählten und nach Maß für die Darstellerinnen anpassten. Zum Stil von Kostümen oder Tänzen darf sie nichts sagen, erst recht nicht zur Handlung. &bdquo;Das könnte ich auch gar nicht", sagt sie, &bdquo;denn das Buch kenne ich nicht, und von der ersten Filmtrilogie kenne ich nur den ersten Teil, Teil zwei und drei schaue ich gerade." Was sie aber weiß, ist, dass der erste Teil (The Hunger Games) ein Welterfolg war und um die 700 Millionen Dollar eingespielt hat. &bdquo;Sollte der neue Film ähnlich erfolgreich sein, wäre das ein großer Schritt für mich", sagt sie.

Gedreht wurde durchgehend bis auf eine kurze Mittagspause vor morgens bis abends. Die so oft gehörten Geschichten, dass das Filmen vor allem aus Warten auf den Einsatz bestehe, könne sie nicht bestätigen. "Zumindest für die Kleindarsteller ist so ein Dreh wirklich anstrengend. Und am Ende des Tages weißt du, was du getan hast."

Gefühlt waren immer um die 500 Leute am Set Für die Herforderin war es nicht der erste Filmauftritt. Sie war schon in Franka Potentes Film &bdquo;Home" dabei, einem Arthaus-Film, der nur auf Festivals und in Programmkinos zu sehen war. Die Dreharbeiten damals seien mit den aktuellen aber nicht zu vergleichen. Gefühlt waren beim Tribute-Prequel immer um die 500 Leute am Set, neben den gecasteten Tänzern, eigens gebuchte Profitänzer, Komparsen, Visagisten, Ausstatter, Techniker und einige Hauptdarsteller, darunter Rachel Zegler. Zegler war als &bdquo;Maria" in Steven Spielbergs Neuverfilmung der West Side Story bekannt geworden.

&bdquo;Ich war ein paar Mal in der Nähe und habe sogar ein paar Sätze mit ihr gesprochen", sagt Snow. Das sei an einem Hollywood-Set eher ungewöhnlich, denn es sei vertraglich untersagt, die Hauptdarsteller anzusprechen. &bdquo;Kommen die auf einen zu, ist antworten natürlich erlaubt", sagt sie.

&bdquo;Ich war überrascht, wie hierarchisch ein Set funktioniert", sagt sie. Gegessen werde etwa getrennt nach Komparsen, also Menschen, die im Hintergrund stehen und eine Szene auffüllen, Kleindarstellern und Tänzern, Crew und Hauptdarstellern. Auch zur Gage bleibt sie vage. &bdquo;Für Anreise zu Castings und Dreharbeiten und die Unterkunft muss jeder selbst aufkommen. Da es das 9-Euro-Ticket gab, und ich mir mit ein paar Kolleginnen eine Ferienwohnung teilte, war es letztlich okay."

Tipps von Kolleginnen: Jetzt geht es auf Agentur-Suche Ebenso wichtig wie das Geld sind für sie Tipps von Kolleginnen. Fast alle kamen über eine Agentur an die Rolle. &bdquo;Ich habe bisher keine Agentur, weiß jetzt aber wie das funktioniert und werde mich demnächst bewerben. Auch ein paar Hinweise, welche Agentur für mich die richtige sein könnte, habe ich mitgebracht. Auch auf Mund-zu-Mund-Propaganda hoffe ich", sagt die Sozialarbeiterin.

Die zierliche Tänzerin ist sich sicher, dass sie – sollte die Szene es in den fertigen Film schaffen - auch zu sehen sein wird: &bdquo;Ich war oft gut positioniert." Fest eingeplant ist 2023 bei Liza Snow ein großer Kinoabend mit Familie und Freunden, natürlich in dem Kino, für das sie auch in einem Kino-Spot wirbt – dem Herforder Capitol.

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