"Märzwinter" in OWL: Schnee und Glätte bis zum Wochenende

Bielefeld. Die ersten Kraniche sind zwar schon über Ostwestfalen-Lippe hinweg gezogen, doch der Frühling lässt noch ein bisschen auf sich warten. Denn aufgrund einer "Grenzwetterlage" in Deutschland schneit es in der Region flächendeckend - auch noch in den nächsten Tagen.

"In den vergangenen Winter haben wir den Schnee ja eher suchen müssen", sagt der Lübbecker Meteorologe Friedrich Föst. Gerade deshalb sei die aktuelle Wetterlage besonders interessant. Denn im Norden Deutschlands gebe es kalte Luftmassen, während im Süden der Bundesrepublik bereits der Frühling angekommen sei. "Und entlang dieser Luftmassengrenze bilden sich heftige Niederschlagsgebiete. Diese ziehen über OWL hinweg und es schneit überall", beschreibt Föst.

Vor allem im südlichen Ostwestfalen-Lippe und in den höheren Lagen bleibe der Schnee dann auch liegen. "Das geht in den nächsten Tagen auch munter so weiter", betont Föst. Oberhalb von 200 und 300 Metern, also auf dem Höhenzug des Teutoburger Waldes oder auf dem Köterberg, könne es richtig "einwintern".

Auch in den kommenden Tagen Schnee Auch am Mittwoch ziehe ein zweites Tiefdruckgebiet über OWL hinweg, das vor allem in den Kreisen Paderborn und Höxter für weitere Schneefälle sorge. Aber auch in den anderen Kreisen könne es abermals schneien. "Wir bleiben erstmal auf der kalten Seite Deutschlands", prognostiziert der Meteorologe. Die Temperaturen blieben im unteren einstelligen Bereich, nachts könne es auch kälter werden.

In der Nacht zu Donnerstag ziehe ein drittes Tiefdruckgebiet über die Region, weitere Schneefälle seien die Folge. "In den höheren Lagen kommt es dann für Autofahrer zu hochwinterlichen Straßenverhältnissen", sagt Föst. Zudem bestehe Glättegefahr, wenn der Schneematsch in den tieferen Lagen friere.

Im Süden NRWs führten Schnee und glatte Straßen am Dienstag bereits zu Unfällen und Staus. Auf der Autobahn 45 Richtung Süden habe sich am Morgen bei Olpe ein Lastwagen quergestellt, sagte ein Polizeisprecher. Die Einsatzkräfte konnten die anderen Fahrzeuge über den Seitenstreifen an der Stelle vorbeileiten. Auch an anderen Stellen der Sauerlandlinie gab es kleinere Verkehrsunfälle, ebenso auf der A4 zwischen Olpe und Köln. In weiten Teilen des Landes blieb es auf den Straßen aber zunächst ruhig.

Gutes Wetter für Allergiker Für die Jahreszeit ist laut Föst ein solcher Wintereinbruch nicht untypisch, denn kalendarisch sei noch Spätwinter. "Es ist aber etwas außergewöhnlich, weil der Winter so mild ausgefallen ist." Dennoch sei die aktuelle Wetterlage nicht mit dem März 2013 zu vergleichen, als es über Wochen sehr kalt war.

Auch wenn viele vermutlich von den niedrigen Temperaturen genervt seien, gebe es auch Profiteure der Wetterlage. "Allergiker können noch einmal durchatmen. Für die ist das Wetter perfekt, denn der Pollenflug von Haselnuss und Erle wird nun unterbrochen." Lange werde diese Phase jedoch nicht anhalten. Denn laut den Prognosen könne es in der kommenden Woche bereits wieder milder werden.

Mit Material der dpa

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