Hund reißt Reh in Enger

Enger. Der Jagdaufseherverband NRW rät Hundebesitzern in der momentanen Brut- und Setz-Zeit ihren Hund grundsätzlich anzuleinen. Was passieren kann, wenn Besitzer das nicht tun, hat sich nun im Ortsteil Siele gezeigt. Dort hat ein großer Hund ein Reh gerissen. Es ist nicht der einzige Fall, in dem Hundebesitzer ihr Tier nicht unter Kontrolle hatten.

&bdquo;Der Hund hat ganze Arbeit geleistet“, sagt der zuständige Jagdpächter. Das Tier sei so scher verletzt worden, dass die Polizei es &bdquo;erlösen“ musste. Es ist seit längerem der erste Fall eines von Hunden gerissenen Wildtieres, das der Pächter erlebt hat.

Die Polizei bestätigt den Fall, der sich Ende März zugetragen hat. Das verletzte Tier wurde an der Straße &bdquo;An der Beeke“ gefunden. Gerissen habe es ein &bdquo;großer freilaufender Hund“. Die Besitzerin des Tieres wurde ausgemacht.

Noch unbekannt sind dagegen die Besitzer eines weißen Hundes, der ein Reh am Sonnenkamp gehetzt hat. &bdquo;Ich habe mich erschrocken. Die hatten ein Riesentempo drauf“, berichtet eine Anwohnerin. Sie selbst war an dem Abend mit ihren - angeleinten - Hunden unterwegs. Als die beiden Tiere vor ihr über den Weg liefen. &bdquo;Der Hund war ganz nah dran am Reh“, sagt die Engeranerin.

Besitzerin reagiert &bdquo;pampig“ Wütend habe sie nach dem Besitzer oder der Besitzerin gesucht. Sie habe auch gehört, wie dieser nach seinem Hund gepfiffen habe. Aber: &bdquo;Ich habe ihn leider nicht erwischt“, sagt die Anwohnerin. Die Tiere seien zu schnell weg gewesen. Der Vorfall ist auch Matthias Ebmeyer von der Kreisjägerschaft Herford bekannt.

Im Sieler Holz verfolgte ein anderer Hund dagegen ein Kleintier. &bdquo;Ein Hasen oder ein Eichhörnchen“, berichtet ein Anwohner. Das Tier sei nicht angeleint gewesen und habe das Kleintier verfolgt. In diesem Fall soll die Besitzerin daneben gestanden, ihren Hund aber nicht wieder eingefangen bekommen haben. Der Anwohner sprach sie an, doch: &bdquo;Die hat pampig reagiert.“ Sie habe gesagt, für ihren Hund gelte eine &bdquo;Sonderreglung“, sagt der Anwohner.

Ähnliche Erfahrungen hat auch schon Matthias Ebmeyer gemacht. Wenn er Hundebesitzer darauf anspreche, dass sie ihre Tiere anleinen sollen, &bdquo;ist von Diskussion bis Beleidigung alles dabei“, sagt der Kreisjägerschafts-Vorsitzende. Einige Besitzer würden auch aggressiv reagieren.

Mehr Hundebesitzer seit Corona &bdquo;95 Prozent der Hundehalter“, hielten sich an die Leinenpflicht, sagt Ebmeyer. Die Probleme mit frei laufenden Hunden hätten aber in der Corona-Zeit zugenommen, weil es auf einmal deutlich mehr Hundehalter gegeben hat. Zum Teil würden Hunde &bdquo;kreuz und quer“ durch die Wälder laufen, berichtet auch der Jagdpächter aus Siele. Auch er habe schon unfreundliche Reaktionen auf seine Hinweise zur Leinenpflicht bekommen.

Er könne ja verstehen, dass Hundebesitzer ihrem Tier Auslauf ermöglichen wollen, sagt Matthias Ebmeyer. Doch dafür gäbe zum Beispiel auch lange Leinen. &bdquo;Das wichtige ist ja, dass man überhaupt vor die Tür geht“, sagt Ebmeyer. Grundsätzlich gelte: &bdquo;Wenn der Hund an der Leine ist, passiert nix.“

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