Toter mit schweren Verletzungen in Minden entdeckt – Festnahme

Minden. Vier Siegel des Polizeipräsidiums Bielefeld und der Direktion Kriminalität befinden sich an der Wohnungstür im Erdgeschoss. Hinter dieser ist nach Angaben der Ermittler ein 65-Jähriger getötet worden. Als dringend tatverdächtig gilt ein 40-jähriger Mindener, er sitzt wegen des Totschlagvorwurfs aktuell in Untersuchungshaft. Nach den Erkenntnissen der Polizei gab es zuvor zwischen dem Verstorbenen und dem dringend Tatverdächtigen keine Verbindung. Auch der zuständige Staatsanwalt Veit Walter kann keine Auskunft geben, inwiefern beide aneinandergeraten sein könnten.

Näher in Kontakt stand der mutmaßliche Täter zu einer weiteren Person in dem Haus. &bdquo;Die Polizei war hier schon am Anfang der Woche, es gab Randale“, berichtet eine Anwohnerin vor Ort, ohne die Gründe für den Einsatz zu kennen. Die Polizei selbst bestätigt ihre Präsenz und teilt dazu mit, dass sie den 40-Jährigen am Montagnachmittag in Gewahrsam genommen habe. Es habe einen Verdacht der häuslichen Gewalt gegeben, teilt sie mit.

Die wichtigsten Informationen im Überblick: Die Leiche eines 65-Jährigen wurde am Dienstag in einer Wohnung in Minden gefunden. Der Tote wies schwere Verletzungen am Kopf auf. Ein Tatverdächtiger sitzt in Untersuchungshaft. Der Verdächtige war am Montag wegen des Verdachts der häuslichen Ge walt in Polizeigewahrsam. Die Mordkommission Hahler des Polizeipräsidiums Bielefeld ermittelt. Einen Tag später, am Dienstag, entließ die Polizei den Deutsch-Libanesen um 8 Uhr wieder. Die Dauer des Polizeigewahrsams ist gesetzlich ohne eine richterliche Anordnung auf 24 Stunden beschränkt. In der Regel entlässt die Polizei die Betroffenen wie den 40-Jährigen am nächsten Tag. Die Beamten sprachen ihm zudem eine Wohnungsverweisung und ein Rückkehrverbot aus. Im Fall von häuslicher Gewalt ist das eine übliche Maßnahme, die eine Zehn-Tage-Frist mit sich bringt. Dabei überprüft die Polizei, ob die Täter nicht zurück in die Wohnungen kommen und bestraft sie bei Verstößen mit Ordnungsgeld oder Ordnungshaft. In der Zeit sollen sich Opfer i n Ruhe beraten und bei einer Hilfeeinrichtung vor Ort Unterstützung holen, heißt es vom Landeskriminalamt.

Doch all das und der Gewahrsam schien den Mann nicht groß zu kümmern. Kurze Zeit nachdem er wieder auf freiem Fuß war, steuerte er am Dienstag laut Polizei wieder das Haus in der Ecke Hahler Straße/Ringstraße an, wo er selbst nicht gemeldet ist. Die alarmierten Polizisten trafen ihn schließlich vor Ort an und nahmen ihn gegen 12.20 Uhr vorläufig fest. Dabei sei ihnen aufgefallen, dass Blut an der Kleidung des 40-Jährigen haftete, das nicht von ihm stammte.

Noch keine weiteren Angaben zur Tatwaffe In dem Haus entdeckten die Ermittler dann eine aufgebrochene Tür in einer anderen Wohnung. Dort fanden die Beamten den bereits verstorbenen 65-jährigen Mindener. Er soll massive Verletzungen am Kopf gehabt haben, heißt es. Höchstwahrscheinlich ist er am Dienstagvormittag getötet worden, davon geht auch die Staatsanwaltschaft aus. Was zwischen Täter und Opfer vorgefallen sein könnte, bleibt unklar. Der 40-Jährige wird von Pflichtverteidiger Ralf Jordan vertreten. Für eine Stellungnahme war der Stadthäger am Mittwochnachmittag nicht zu erreichen.

Zu einer möglichen Tatwaffe macht die Polizei noch keine Angaben, da noch das Obduktionsergebnis ausstehe. Ein Nachbar berichtet jedoch, dass die Polizei am Dienstag den Bereich auch mit Hunden abgesucht habe. Er vermutet, dass sie nach einem Messer gesucht haben könnten. Eine andere Nachbarin beschreibt den 65-Jährigen als eher unauffälligen Senior, den sie kaum zu sehen bekommen habe und der, wenn überhaupt, mit einem Rollator unterwegs gewesen sei. Die Tat könne sie sich nicht erklären, sie habe in der Wohnung unter ihr jedoch einen Streit vernommen. &bdquo;Es knallte jemand mit den Türen und schrie Schimpfwörter.“

Liefert eine Kamera Relevantes? Die Beamten waren am Dienstag mehrere Stunden vor Ort, wie Anwohner des Wohnkomplexes berichten. Möglicherweise könnte für die Ermittler auch eine Kamera interessant sein, die an dem Gebäude der Wohnhaus angebracht ist.

Die Ermittlungen der Mordkommission Hahler des Polizeipräsidiums Bielefeld führt Kriminalhauptkommissar Moritz Rawe. Das Team setzt sich aus Beamten des Präsidiums Bielefeld und der Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke zusammen. Zuletzt hatte die Polizei nach dem tödlichen Angriff auf den 20-jährigen Philipos Tsanis vor zwei Monaten eine Mordkommission im Mühlenkreis gebildet.

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