Spitzenreiter Blomberg-Lippe kommt vor Rekordkulisse erst spät auf Touren

Lemgo . Exakt sieben Jahre ist es her gewesen, dass die HSG Blomberg-Lippe schon einmal einen Winterball gegen den SV Union Halle-Neustadt absolviert hat. Vor 3501 Zuschauern in der Phoenix-Contact-Arena siegte der heimische Frauenhandball-Bundesligist mit 27:26 (18:12).

Am Dienstagabend lieferte das Jahresabschlussspiel dieser beiden Konkurrenten ganz andere Zahlen. 3920 Fans besuchten das Duell in Lemgo, das die HSG deutlich mit 34:23 (17:13) gewann. Und doch machte ein Wort nach dem Abpfiff die Runde: Arbeit.

Beste Laune Auf den voll besetzten Rängen herrschte vor dem Anpfiff beste Laune. Als die beiden WM-Silbermedaillengewinnerinnen Alexia Hauf und Nieke Kühne gesondert vorgestellt wurden, stimmten die Besucher bei der Namensnennung laut mit ein.

Und auch den Verantwortlichen der HSG Blomberg-Lippe war die Freude über die Rekordkulisse ins Gesicht geschrieben. &bdquo;Das übertrifft alle Erwartungen“, meinte Beiratsvorsitzender Jens Genge. Er erhofft sich durch diese Partie mehr Aufmerksamkeit und ein größeres Interesse an den Spielen in der European League, die ebenfalls in Lemgo ausgetragen werden – und den finanziellen Aspekt ließ er auch nicht unerwähnt.

&bdquo;Solche Spiele tun gut“ Trainer Steffen Birkner zeigte sich begeistert und sagte im Vorfeld: &bdquo;Wir wollen dieses Event nutzen, um Aufmerksamkeit bei Sponsoren und Zuschauern zu erzielen. Wir wachsen sportlich weiter, und solche Spiele tun gut. Wir wollen uns neuen Zuschauern zeigen.“

Allerdings begannen die 60 Minuten damit holprig, dass die Schiedsrichter Julian Köppl und Denis Regner die Partie schon früh frei gegeben hatten. Dabei war der Countdown auf der Anzeigetafel, der neu gestartet worden war, noch gar nicht herunter gelaufen.

Eigentlich fanden die Gastgeberinnen gut in ihren Rhythmus und führten nach dem Tempogegenstoß-Tor von Alexia Hauf mit 4:1 (5.). Aber danach demonstrierte das punktlose Liga-Schlusslicht aus Halle, dass es sich nicht so einfach geschlagen geben wollte. Es glich zum 5:5 (12.) aus, und auf einmal ging der HSG wie bereits in Oldenburg die Leichtigkeit verloren.

Selbst Zwei-Tore-Führungen brachten ihr keine Sicherheit. Der Gast ließ sich nicht so einfach abschütteln und glich immer wieder aus, zuletzt beim 10:10 (22.). Die Gesichter auf der Tribüne wurden länger, und die Blomberger Spielerinnen mussten auf dem Feld weiter hart arbeiten. Sie waren froh, zur Halbzeit einen 17:13-Vorsprung herausgeworfen zu haben.

HSG kämpft Nach der Pausen-Darbietung der Tanzgruppe des TSV Rethen wollte Blomberg im zweiten Abschnitt wieder mehr Selbstverständlichkeit ins Spiel bringen, es kämpfte sich in das Spiel und baute Schritt für Schritt die Führung aus. Immer wenn es schnell ging, kam Halle-Neustadt nicht mehr hinterher. Beim 27:18 eine Viertelstunde vor Schluss war die endgültige Entscheidung gefallen.

Ein Extralob verdiente sich Torhüterin Melanie Veith. Anders als ihre beiden Torhüterkolleginnen Lara Lepschi und Nicole Roth verzeichnete sie eine Parade nach der anderen. Erst in der 42. Minute wurde Veith eingewechselt, am Ende waren es 10 gehaltene Bälle bei 15 Würfen, darunter ein abgewehrter Siebenmeter.

&bdquo;Holprig und zerfahren“ &bdquo;Ich bin zu jeder Zeit bereit, und wenn du gleich mit einem gehaltenen Ball startest, bist du gleich da“, freute sich Veith. Doch auch ihr blieb der schwerfällige Beginn des Winterballs nicht verborgen. &bdquo;Holprig und zerfahren. Wir müssen unseren Flow Stück für Stück wieder erarbeiten, das dauert seine Zeit“, machte sie deutlich und ergänzte noch ganz schnell: &bdquo;Wir kommen wieder in unseren Flow.“

Harte Arbeit, diese beiden Wörter nutzte denn auch Trainer Steffen Birkner in der Pressekonferenz. Im LZ-Gespräch meinte er außerdem: &bdquo;Wir müssen wieder zu unseren Abläufen kommen, die Abstimmung muss zurückkommen. Wir wollten guten Handball spielen, doch in der ersten Halbzeit fehlten uns zehn Prozent an letzter Konsequenz. Dann haben wir uns reingekämpft“.

Kurz und knapp HSG Blomberg-Lippe: Veith (42.-60.), Lepschi (1.-20.), Roth (20.-42.); Rüffieux (1), Jacobsen (5), D. Magnusdottir (3), Kühne (6), Mühlner, Vegué (7/2), Bucher (2), Sandberg (1), Hauf (2), E. Magnusdottir (2), Njinkeu (5).

SV Union Halle-Neustadt: Szott, Ilic; Pallas, Molenaar, Kairyte, Marksteiner (5), Büch (1), Hertha (5), Gruber (3), Polakova, Röücke (4), Reuthal (4), Petika, Kieffer (1), Strauchmann.

Nächstes Spiel: Blomberg gastiert am Samstag, 3. Januar, um 19 Uhr bei Borussia Dortmund.

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