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Rauhnächte 2024: Was in dieser Zeit streng verboten ist

Jessica Eberle

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Die Rauhnächte gelten als magische Zeit im Jahr voller Mythen und Brauchtümer. - © Symbolbild: Unsplash
Die Rauhnächte gelten als magische Zeit im Jahr voller Mythen und Brauchtümer. (© Symbolbild: Unsplash)

Die Rauhnächte, eine geheimnisvolle Zeit zwischen den Jahren, sind tief verwurzelt in der europäischen Folklore und insbesondere in Deutschland ein Thema von großem Interesse. Diese Tage gelten als mystisch und sind umgeben von Bräuchen und Ritualen. Viele Menschen suchen nach Antworten auf ihre Fragen zu dieser besonderen Zeit.

Rauhnächte 2024: Das Wichtigste im Kurzüberblick

  • Die Rauhnächte sind zwölf Nächte, die als Zeit des Orakelns und Manifestierens gelten.
  • Die Rauhnächte dauern vom 24. Dezember 2024 bis 6. Januar 2025
  • Traditionell räuchert man während der Rauhnächte das Haus oder die Wohnung aus, um das Zuhause von Altlasten zu befreien und für eine positive Energie zu sorgen.
  • Ein beliebtes Ritual besteht darin, für jede der zwölf Nächte einen Wunsch aufzuschreiben und am Ende den dreizehnten Wunsch still für sich zu behalten, in der Hoffnung, dass alle im neuen Jahr wahr werden.

Was sind die Rauhnächte?

Die Rauhnächte sind eine Reihe von zwölf Nächten, die traditionell zwischen Weihnachten und dem 6. Januar, dem Dreikönigstag, liegen. Diese Zeit gilt als Schwellenzeit, in der die Grenze zwischen der physischen Welt und dem Geisterreich besonders durchlässig ist. Es sind Tage des Innehaltens und der Besinnung, aber auch der Reinigung und Vorbereitung auf das neue Jahr.

Wann genau sind die Rauhnächte?

Die genauen Daten der Rauhnächte können regional variieren, aber die meisten Traditionen beginnen die Zählung mit der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember und enden in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar. Diese Zeit umfasst somit die Nächte zu Weihnachten, Silvester und Heilige Drei Könige.

Welche Bräuche gibt es in den Rauhnächten?

In den Rauhnächten gibt es zahlreiche Bräuche und Rituale. Dazu gehört das Räuchern der Häuser und Ställe mit Weihrauch oder Kräutern, um böse Geister zu vertreiben und Segen für das kommende Jahr zu erbitten. Auch Orakelpraktiken, wie das Bleigießen an Silvester (heute oft durch das Wachsgießen ersetzt), um Hinweise auf das kommende Jahr zu erhalten, sind beliebt. Ebenso werden in dieser Zeit oft Vorsätze für das neue Jahr gefasst und das vergangene Jahr reflektiert.

Was bedeutet Räuchern in den Rauhnächten?

Besonders in katholisch geprägten Familien räuchern alle Mitglieder gemeinsam. Es soll Unglück bringen, wenn ein Familienmitglied dabei fehlt. - © Symbolbild: Pixabay
Besonders in katholisch geprägten Familien räuchern alle Mitglieder gemeinsam. Es soll Unglück bringen, wenn ein Familienmitglied dabei fehlt. (© Symbolbild: Pixabay)

Das Räuchern ist ein zentraler Bestandteil der Rauhnächte und hat eine lange Tradition. Es dient dazu, das Haus von negativen Energien, Krankheiten und bösen Geistern zu reinigen. Dafür werden oft spezielle Räuchermischungen verwendet, die Kräuter wie Salbei, Wacholder oder Beifuß enthalten. Das Räuchern wird als Ritual durchgeführt, bei dem die Räume systematisch durchquert und die Ecken besonders berücksichtigt werden.

Warum gelten die Rauhnächte als besondere Zeit?

In alten Zeiten wurden Kalender nach dem Mondzyklus ausgerichtet, wodurch sich eine Differenz zum Sonnenjahr ergab. Die Rauhnächte galten als die „Zeit außerhalb der Zeit“, in der die Gesetze des Alltags nicht galten und die spirituelle Welt näher war. Es ist eine Zeit, in der das Alte verabschiedet und das Neue begrüßt wird, eine Zeit der Transformation und des Neubeginns.

Kann man in den Rauhnächten wirklich die Zukunft voraussagen?

Obwohl viele Menschen in den Rauhnächten Orakelbräuche praktizieren, gibt es natürlich keine wissenschaftliche Grundlage für die Vorhersage der Zukunft. Diese Bräuche sind eher als eine Art Meditation oder Selbstreflexion zu verstehen, bei denen man sich auf das kommende Jahr einstimmt und persönliche Ziele und Wünsche formuliert.

Was hat es mit den 13 Wünschen in den Rauhnächten auf sich?

Die 13 Wünsche in den Rauhnächten sind ein Brauch, der in manchen Regionen mit diesen mystischen Nächten verbunden ist. - © Symbolbild: Pixabay
Die 13 Wünsche in den Rauhnächten sind ein Brauch, der in manchen Regionen mit diesen mystischen Nächten verbunden ist. (© Symbolbild: Pixabay)

Die 13 Wünsche in den Rauhnächten sind ein Brauch, der in manchen Regionen mit diesen mystischen Nächten verbunden ist. Die Zahl 13 wird oft als magische Zahl betrachtet, und in diesem Kontext symbolisiert sie oft den Beginn eines neuen Zyklus, da das Jahr 12 Monate hat und der 13. Schritt für den Beginn des nächsten Jahres steht.

Hier ist eine mögliche Vorgehensweise für das Ritual der 13 Wünsche in den Rauhnächten:

  • Vorbereitung der Wünsche: Vor Beginn der Rauhnächte schreibt man 13 Wünsche auf kleine Zettel. Diese Wünsche können sich auf verschiedenste Lebensbereiche beziehen, wie persönliches Wachstum, Liebe, Gesundheit, berufliche Ziele oder spirituelle Entwicklung.

  • Die Wunschzettel: In jeder der zwölf Rauhnächte verbrennt man einen dieser Zettel, ohne den jeweiligen Wunsch dabei zu verraten oder zu benennen. Der Glaube dahinter ist, dass das Verbrennen der Wünsche diese an das Universum oder an höhere Mächte übergibt, welche die Erfüllung unterstützen können. Es wird auch oft empfohlen, die Wünsche in einer ruhigen, besinnlichen Atmosphäre und mit einer klaren und positiven Intention zu verbrennen.

  • Der dreizehnte Wunsch: Dieser wird nicht verbrannt, sondern aufbewahrt. Er dient als eine Art „Freiwunsch“ und soll offen bleiben. Manchmal wird dieser Wunsch auch als Geschenk an das Universum oder an eine höhere Macht betrachtet, als ein Akt des Vertrauens, dass das, was geschehen soll, auch geschehen wird.

  • Rückblick aufs vergangene Jahr: Am Ende des Jahres oder zu Beginn des nächsten Jahres schaut man sich den dreizehnten Wunsch an. Oft wird berichtet, dass viele der Wünsche im Laufe des Jahres auf die eine oder andere Weise in Erfüllung gegangen sind, manchmal auf unerwartete Weise.

Wieso ist Wäschewaschen zur Zeit der Rauhnächte verboten?

Laut eines Aberglaubens darf zur Zeit der Rauhnächte keine Wäsche gewaschen werden. - © Symbolbild: Pixabay
Laut eines Aberglaubens darf zur Zeit der Rauhnächte keine Wäsche gewaschen werden. (© Symbolbild: Pixabay)

Das Verbot, während der Rauhnächte Wäsche zu waschen und aufzuhängen, stammt aus alten Volksglauben und Aberglauben. Eine weit verbreitete Erklärung ist, dass in den Rauhnächten die Schleier zwischen den Welten dünner sind und Geister und Dämonen in die irdische Welt kommen können.

Es wurde geglaubt, dass das Aufhängen von Wäsche draußen diesen Geistern und Dämonen eine Möglichkeit bietet, sich darin zu verstecken oder sich daran festzuhalten. Man wollte also vermeiden, dass die Geister ins Haus gelangen.

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