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Evangelische Kirche von Westfalen nominiert Präses-Kandidatin

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Die Theologin Adelheid Ruck-Schröder soll die Evangelische Kirche von Westfalen führen. - © Privat
Die Theologin Adelheid Ruck-Schröder soll die Evangelische Kirche von Westfalen führen. (© Privat)

Bielefeld. Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) steht vor einer richtungsweisenden Entscheidung: Am Samstag, 29. März, wird im Rahmen einer Sonder-/Wahlsynode in Dortmund über das Amt des Präses, also des leitenden Geistlichen der Landeskirche, entschieden. Der Ständige Nominierungsausschuss hat inzwischen seinen Wahlvorschlag präsentiert und nominiert als Nachfolgerin der im November 2023 zurückgetretenen Annette Kurschus die Theologin Adelheid Ruck-Schröder.

Ruck-Schröder, die ursprünglich aus Württemberg stammt, bringt Erfahrungen aus verschiedenen kirchlichen Leitungspositionen mit. Seit 2021 ist sie als Regionalbischöfin im Sprengel Hildesheim-Göttingen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers tätig. Nach ihrem Theologiestudium in Tübingen und Berlin sammelte sie erste Erfahrungen in einer westfälischen Gemeinde. Ihre berufliche Laufbahn führte sie anschließend unter anderem als Berufsschulpfarrerin und Beauftragte für den Evangelischen Religionsunterricht an Berufsbildende Schulen im Saarland. Später wurde sie zur Leiterin des Predigerseminars im Kloster Loccum, bevor sie zur Regionalbischöfin gewählt wurde. Sie ist verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Kindern.

Der Auswahlprozess sei von intensiven Beratungen geprägt gewesen, teilte die Landeskirche mit. Ursprünglich war mit dem Herforder Michael Krause ein anderer Kandidat ins Rennen gegangen, zog seine Kandidatur jedoch im vergangenen Sommer nach Vorwürfen gegen seine Person zurück. Der Nominierungsausschuss identifizierte daraufhin drei geeignete Personen, von denen letztlich zwei aus persönlichen Gründen auf eine Kandidatur verzichteten. So fiel die Wahl auf Ruck-Schröder.

Evangelische Kirche vor Herausforderungen

Kerstin Goldbeck, stellvertretende Vorsitzende des Nominierungsausschusses und Superintendentin in Hamm, erklärte: „Adelheid Ruck-Schröder hat uns beeindruckt und überzeugt. Ihre theologische Urteilsfähigkeit, ihre differenzierte Wahrnehmung unserer Landeskirche in ihren Stärken und besonderen Herausforderungen, ihre Besonnenheit und ihre Tatkraft machen sie aus unserer Sicht zu einer hervorragenden Kandidatin für das anspruchsvolle Präsesamt. Sie bringt Führungskompetenz und vielfältige Erfahrungen aus unterschiedlichen kirchlichen Leitungsämtern in ihre künftige Aufgabe ein, wenn ihr die Synode am 29. März das Vertrauen ausspricht.“

Die Herausforderungen für die künftige Präses sind erheblich. Die Evangelische Kirche befindet sich in einem tiefgreifenden Transformationsprozess, der auch die westfälische Landeskirche maßgeblich prägt. Im vergangenen Jahr erschütterte zudem eine Missbrauchsstudie die Evangelische Kirche.

Das Präsesamt beinhaltet in Westfalen derzeit die Leitung von Landessynode und Landeskirchenamt, den Vorsitz in der Kirchenleitung sowie zentrale Aufgaben in Verkündigung und Seelsorge. Zudem repräsentiert die Präses die EKvW auf bundesweiter Ebene in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Das Amt soll deshalb in Zusammenarbeit mit der Kirchenleitung künftig neu zugeschnitten werden.

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