Razzia gegen thailändische Menschenhändler an mehreren Standorten in OWL

Bielefeld. Der Bielefelder Polizei ist offenbar ein Schlag gegen die Organisierte Kriminalität gelungen: Eine Gruppe Krimineller soll Menschenhandel, Zwangsprostitution und Geldwäsche betrieben haben, heißt es aus Sicherheitskreisen. In mehreren Bundesländern schlugen Beamte am Mittwochnachmittag demnach zeitgleich zu. Die meisten Objekte wurden in OWL durchsucht. Die Polizei Bielefeld bestätigte einen Einsatz im Rotlicht-Milieu, wollte aber keine weiteren Details nennen.

Nach Informationen dieser Redaktion gingen den Durchsuchungen verdeckte Ermittlungen der Bielefelder Polizei über einen langen Zeitraum voraus. Das Verfahren richtet sich gegen mehrere Personen, demnach vor allem Thailänder, die in Deutschland leben.

Konkret soll die Gruppierung thailändische Frauen in ihrem Heimatland angeworben und unter falschen Versprechungen gegen Geldzahlung nach Deutschland gelockt haben. Doch statt legal in Deutschland zu arbeiten, sollen die Frauen vielmehr direkt nach ihrer Ankunft in verschiedene Bordelle im gesamten Bundesgebiet gebracht worden sein. Dort sollten sie die angeblichen Schulden in Höhe von mehreren Tausend Euro abarbeiten. Teilweise, so heißt es aus gut unterrichteten Kreisen, soll den Frauen gar der Pass abgenommen oder sie sollen eingesperrt worden sein.

Alleine 14 Durchsuchungen in OWL Durchsucht werden seit den Nachmittagsstunden insgesamt 28 Wohnungen und Bordelle. Die Hälfte davon befindet sich in OWL. Hier gab es unter anderem Durchsuchungen in Löhne und in Gütersloh. Darüber hinaus soll es Durchsuchungen in anderen Bundesländern gegeben haben, etwa Niedersachsen und Hamburg. Auch Haftbefehle sollen vollstreckt worden sein.

NRW-Innenminister Herbert Reul sagte dieser Redaktion: &bdquo;Das Leid vieler Frauen wurde heute beendet. Mit der Zerschlagung dieses Menschenhändlerrings hat die Polizei erfolgreich skrupellose Täter dingfest gemacht.“ Das gelinge nur, wenn sich die Polizeien länderübergreifend eng austauschen und besonders beim Zugriff alles Schlag auf Schlag geht. &bdquo;Mein Dank gilt den Ermittlerinnen und Ermittlern, die mit großem Einsatz und Entschlossenheit vorgegangen sind“, sagte er weiter. &bdquo;Menschenhandel und Zwangsprostitution sind abscheulich und sie zerstören das Leben der Betroffenen. Heute sind wir diesen kriminellen Netzwerken mit aller Härte entgegengetreten.“

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