Hiddenhauser Drogenplantagen-Betreiber hatten bei Polizei-Razzia offenbar Riesen-Glück

Hiddenhausen. Die drei mutmaßlichen Eigentümer und Betreiber der Hiddenhauser Drogenplantage hatten offenbar so etwas wie Glück im Unglück, als ihr illegales Gewerbe aufflog. Die Herforder Polizei stellte bei ihrem Zugriff rund 70 Kilogramm Marihuana, ein Kilo Haschisch sowie 237 Hanfpflanzen sicher.

Inzwischen liegt ein erstes Laborergebnis des Landeskriminalamts vor. &bdquo;Die sichergestellten Hanfpflanzen und -blüten haben einen mittleren Wirkstoffgehalt“, so Polizeisprecher Hendrik Drawe über die in Düsseldorf vorgenommene Analyse. Der Gehalt der Drogensubstanz THC ist entscheidend für die Strafzumessung in einem möglichen Strafverfahren. Nach der ersten Einschätzung der Kreispolizeibehörde liegt der Schwarzmarktwert der sichergestellten Blüten und der Pflanzen mindestens bei rund 500.000 Euro.

Für die Betreiber, die nach ihrer vorübergehenden Festnahme auf freiem Fuß blieben, hätte es aber noch weitaus schlimmer kommen können: Offenbar hätten in der früheren Großbäckerei deutlich mehr Hanfpflanzen aufgezogen werden können. Denn die Ermittler stießen auf mehrere große und kleine Räume, in denen aufgrund der technischen Ausstattung eine Aufzucht möglich gewesen wäre.

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Beschuldigte Hiddenhauser haben sich bisher nicht geäußert Zum Zeitpunkt der Durchsuchung waren diese Räume leer. Wie lange das Areal bereits für den Anbau von Drogenhanf genutzt wurde, ist derzeit noch unklar. Das sei noch Gegenstand der Ermittlungen, so Drawe. Auch eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Bielefeld erklärte, dass diese Frage noch nicht geklärt sei.

Die drei Männer aus Hiddenhausen sollen sich bisher noch nicht zu den Vorwürfen der Ermittler eingelassen haben. Das ist nicht ungewöhnlich, denn Beschuldigten in Strafverfahren steht ein sogenanntes Aussageverweigerungsrecht zu, denn niemand soll sich selbst belasten müssen. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln wegen des Verdachts der banden- und gewerbsmäßigen Herstellung sowie des Handeltreibens mit nicht geringen Mengen Betäubungsmitteln gegen das Trio.

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Warum Drogen-Hanf nicht unter freiem Himmel angebaut wird Beamte der Herforder Polizei – zivile Kräfte, aber auch uniformierte - hatten die Anlage der ehemaligen Großbäckerei am Dienstag, 7. Januar, durchsucht. Der illegale Anbau in der Halle war nicht unbemerkt geblieben. Spaziergänger und Anwohner berichteten über einen stechenden Geruch, der zeitweise rund um das Gelände wahrzunehmen war.

Das wiederum sorgte dafür, dass das Areal in den Fokus der Kreispolizeibehörde geriet. Unter anderem wurde eine Brandschau der Feuerwehr angesetzt. Den Experten wurde aber offenbar der Zutritt zu einigen Räumen verwehrt, wie die Redaktion erfuhr. Etwas später startete dann die Polizeiaktion, bei der die Plantage entdeckt wurde.

Um möglichst hohe Gehalte des Drogenwirkstoffs THC zu erreichen, kommen in Hanfplantagen spezielle Lampen zum Einsatz. Licht, Temperatur und Nährstoffversorgung der Pflanzen werden optimal gestaltet. Unter freiem Himmel und ohne Bewässerung und Wärme wäre der THC-Gehalt deutlichst geringer. Geerntet werden dann zumeist die Blüten der Pflanzen (Marihuana) sowie Haschisch - das Harz der Hanfpflanzen. Aber auch die anderen Pflanzenteile können als Drogen genutzt werden.

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