„Wie Krieg“: Mottowochen an zwei Gütersloher Schulen wegen Vandalismus abgebrochen

Gütersloh . Die Mottowochen am Städtischen Gymnasium (SG) und am Evangelisch Stiftischen Gymnasium (ESG) sind in der vergangenen Woche so aus dem Ruder gelaufen, dass sich die jeweiligen Schulleitungen gezwungen sahen, die Aktionswoche der angehenden Abiturienten abzubrechen. Grund für den Abbruch waren nächtliche Graffiti- und Verbarrikadierungsaktionen von Schülern und Ehemaligen.

In der sogenannten &bdquo;Mottowoche“ findet die Abiturvorbereitung in den vier Abiturfächern statt. &bdquo;Die Schülerinnen und Schüler des Abschlussjahrgangs nutzen darüber hinaus die letzten Schultage, um sich mit besonderen Aktionen von ihren Mitschülern und Lehrern zu verabschieden“, berichten die stellvertretende Schulleiterin Britta Jünemann (Städtisches Gymnasium Gütersloh) und Schulleiter Martin Fugmann (Evangelisch Stiftisches Gymnasium Gütersloh) in einer gemeinsamen Stellungnahme, die der Redaktion vorliegt.

In dieser Zeit verkleiden sich die Schüler anlässlich eines bestimmten Mottos. Auch wenn die Woche traditionell in einer ausgelassenen Stimmung verbracht wird, galten für die Schüler der beiden Schulen Regeln, die im engen Austausch zwischen den Schulleitungen und den Stufensprechern abgestimmt wurden.

Einhaltung der Regeln an Gütersloher Schulen nicht mehr gewährleistet &bdquo;Es herrscht Alkoholverbot, Musik ist in den großen Pausen gestattet, die Verabschiedung von den Klassen erfolgt zu verabredeten Zeiten.“ Besuche der Jahrgangsstufen zwischen ESG und SG seien ausdrücklich nicht gestattet gewesen, da es in diesem Zusammenhang in der Vergangenheit immer wieder zu Vorfällen gekommen sei, berichten die beiden Schulleiter.

Die Ausführungen der beiden Lehrkräfte decken sich mit Beiträgen aus den sozialen Medien, in denen sich manche Schüler über den Abbruch beschweren. In den Kommentarsektionen der Beiträge sprechen manche Kommentatoren davon, dass sich die beiden Schulen &bdquo;gefühlt bekriegt“ haben sollen. Neben den genannten Aktionen soll es demnach auch zu Steinwürfen und dem bewussten Verstopfen und Überfluten der Schultoiletten gekommen seien.

Mottowochen an Gütersloher Schulen als Konsequenz abgesagt Die Schäden an beiden Schulen seien von den Schülern bereits wieder beseitigt worden. Die konkret beteiligten Schüler habe man allerdings noch nicht ermitteln können. &bdquo;Die große Mehrheit hielt sich zwar an vereinbarte Regeln, aber die Bereitschaft, diese zu brechen ließ sich nicht eingrenzen“, berichten die Schulleiter.

Als Konsequenz daraus wurde die Mottowoche an beiden Schulen und der Abistreich am SG von den Schulleitungen beider Schulen abgesagt. Die Entscheidung sei den Abiturienten klar kommuniziert den. Außerdem habe man Kompromisse gefunden, wie die Akzeptanz von Verkleidungen an anderen Schultagen, um den Schulabschluss vor dem Abitur weiterhin feiern zu können. &bdquo;Die Abiturfeierlichkeiten im Juli (Zeugnisausgabe und Abiball) sind von der Maßnahme nicht betroffen. Diese finden wie geplant statt“, betonen die Schulleiter abschließend.

Die Stadt Gütersloh steht indes hinter der getroffenen Entscheidung der Schulleitungen, die Mottowoche in Teilen abzusagen. &bdquo;Schule ist ein Ort der Bildung, der Persönlichkeitsentwicklung, der Gemeinschaft – sie darf und soll auch ein Ort der Freude und des Feierns sein“, betont die Verwaltung in einer Pressemitteilung.

Stadt Gütersloh will mit betroffenen Schulen sprechen &bdquo;Was jedoch keinen Platz in unseren Schulen haben darf – und auch außerhalb nicht – sind Vandalismus, Gewalt, gezielte Störungen oder entgleiste Aktionen, die sich gegen andere richten“, führt die Verwaltung weiter aus. Schulräume seien Lern- und Lebensräume. Wer sich in diesen Räumen bewege, übernehme Verantwortung – für sich und für andere.

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