Firma Amprion prüft Boden in Höxter für riesigen Stromtrassenbau

Höxter. 86 Seiten lang ist die Liste der Flurstücke, die der Übertragungsnetzbetreiber Amprion für die Baugrunduntersuchung zur Trassenplanung des Rhein-Main-Links im Stadtgebiet Höxter genauer in den Blick nehmen will. Das gibt das Unternehmen aus Dortmund auf seiner Homepage bekannt und verweist zudem auf die Bekanntmachung bei der Stadt Höxter.

Demnach wird es nach aktuellen Angaben im Gesamtzeitraum von Mai bis August solche Untersuchungen geben. Die Liste verweist auf die drei Ortschaften Fürstenau, Bruchhausen und Bödexen, wobei vor allem 73 Seiten einer Aufzählung von Flurstücken allein in der Gemarkung Fürstenau ins Auge fallen.

Doch was macht Amprion dort eigentlich? Wer sich die Bekanntmachung anschaut, erfährt mehr. Zunächst über den Rhein-Main-Link: Der &bdquo;ist eins dieser zentralen Netzbauprojekte, um Deutschland bis 2045 klimaneutral mit Strom zu versorgen. Er bündelt vier Erdkabel-Gleichstromvorhaben und wird zukünftig bis zu acht Gigawatt regenerativ produzierten Strom von Niedersachsen nach Hessen transportieren“, heißt es in der Ankündigung der Baugrunduntersuchungen.

Wie die verschiedenen Bohrungen ausgeführt werden Diese seien für eine mögliche Trassenführung notwendig. Und die sind erkennbar durch die Ansatzpunkte für Bohrungen und Sondierungen, die ausgemessen und mit farblich gekennzeichneten Holzpflöcken markiert würden. Bei Kleinbohrungen sollen Bodenproben entnommen werden – mit einem Durchmesser von bis zu neun Zentimetern und einer Tiefe von fünf bis sieben Meter. Diese Kleinbohrungen dauerten in der Regel nur wenige Stunden, das Bohrloch werde anschließen wieder verschlossen, die Holzpflöcke würden entfernt.

Bei den Kernbohrungen für Untersuchungen in größerer Tiefe – in der Regel mit einer Bohrschnecke und nach vorheriger Kampfmittelerkundung – werde in einem Durchmesser von 14 Zentimetern gebohrt, in der Regel bis 20 Meter Tiefe, in Ausnahmefällen bis 40 Meter. Diese Bohrungen dauerten in der Regel drei bis vier Tage.

Auf welche Gegebenheiten Rücksicht genommen werden muss Zudem solle es einige große und kleine Bohrungen zu Grundwassermessstellen geben, um zu untersuchen, ob später bei einer Baumaßnahme sogenannte Grundwasserhaltungsmaßnahmen notwendig würden. Zudem gibt es sogenannte Drucksondierungen, um Rückschlüsse auf den Baugrund zu bekommen. Und zwar mit einem Kegel, der mit einer definierten Geschwindigkeit in den Boden gedrückt werde.

Bis in eine Tiefe zwischen 20 und 40 Meter. Eine weitere Form der Untersuchung sind sogenannte Schürfe, mit denen Amprion bis zu 1,5 und 2 Meter einzelne Bodenschichten erfassen möchte. Und es stehen archäologische Voruntersuchungen auf der Agenda.

&bdquo;Die angekündigten Vorarbeiten dienen zur Erhebung essenzieller Daten, die für die weitere Planung des Vorhabens erforderlich sind“, informiert Amprion. Sie würden von einem Bodenkundler begleitet. In Einzelfällen könnten Rückschnitte von Bewuchs notwendig sein. Ebenso würden Zuwegungen zu den Untersuchungspunkten angelegt.

Warum Privatleute involviert sein werden &bdquo;Es werden hierzu überwiegend öffentliche Straßen befahren und nur auf möglichst kurzen Strecken land- und forstwirtschaftliche oder gegebenenfalls auch private Wege genutzt, die gegebenenfalls temporär ertüchtigt werden müssen“, heißt es weiter. &bdquo;Die Anfahrt erfolgt entsprechender Bodenbeschaffenheit.“ Eigentümer und Nutzungsberechtigte müssten diese Arbeiten dulden, &bdquo;da sie zur Vorbereitung der Planung dienen“ und ordnungsgemäß angekündigt würden.

Der sogenannte Präferenzraum für die Mega-Strom-Trasse von Nord nach Süd führt einmal längs durch den Kreis Höxter und berührt dabei verschiedene Stadtgebiete.

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