Gütersloher liegt 23 Tage im Koma – so kämpft er sich jetzt zurück ins Leben

Gütersloh. Es ist ein Samstag im September 2023, als der heute 29-jährige Gütersloher Zardad Surgol plötzlich unter starken Kopfschmerzen leidet. Den alarmierten Rettungswagen kann der junge Mann noch in Empfang nehmen, dann wird er ohnmächtig.

23 lange Tage später wacht er im Krankenhaus auf. Die Diagnose: Schlaganfall. Eine Gefäßmissbildung hat eine Hirnblutung verursacht. Die Erkrankung trifft Zardad Surgol aus dem Nichts. &bdquo;Ich hatte vorher mit dem Schlaganfall gar nichts zu tun“, berichtet der junge Mann, &bdquo;nach meiner Rückkehr nach Hause war ich ziemlich überfordert.“

In seiner Arztpraxis erhält er den entscheidenden Hinweis. Im Kreis Gütersloh gibt es ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer. Ausgebildet werden sie durch die Diakonie und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, die das Projekt ins Leben rief. Inzwischen gibt es bundesweit mehr als 600 Helferinnen und Helfer in acht Bundesländern.

Gütersloher absolviert mehrere Schulungen Zardad Surgol wendet sich an die Diakonie. Für ihn steht schnell fest: &bdquo;Das ist genau die Hilfe, die ich brauche.“ Die Diakonie vermittelt ihm Mark Wiethoff als Schlaganfall-Helfer. Wiethoff hat selbst einen leichteren Schlaganfall erlitten, der ohne größere Folgen blieb. &bdquo;Ich habe wirklich Glück gehabt, darum möchte ich jetzt anderen Betroffenen helfen, denen es nicht so gut geht,“ begründet er seine Motivation.

In mehreren Wochenend-Schulungen wird Wiethoff auf seinen Einsatz vorbereitet. Er lernt medizinische und sozialrechtliche Grundlagen, erhält eine Kommunikationsschulung und einen Überblick der Hilfeangebote in der Region.

Schlaganfall-Patient kämpft sich zurück in Job Seit einem Jahr unterstützt Mark Wiethoff nun Zardad Surgol. Alle drei bis vier Wochen treffen sich die beiden Männer. Dabei ergeben sich immer wieder neue Themen. War es anfangs noch die Begleitung zu Arztterminen, steht mittlerweile die Unterstützung bei Behörden-Angelegenheiten im Fokus, zum Beispiel bei der Beantragung eines Schwerbehindertenausweises.

Und längst hat sich aus der ehrenamtlichen Unterstützung eine Freundschaft zwischen den beiden Männern entwickelt. Zardad Surgol hat seit seinem Schlaganfall schon viel erreicht. Aktuell absolviert er eine Wiedereingliederung im Job.

Und in der Gruppe des Gütersloher Helfer-Projekts ist er mit seinem Ehrgeiz und Optimismus für viele andere Betroffene ein Vorbild. Er ist sich sicher: &bdquo;Die Unterstützung durch meinen Schlaganfall-Helfer hat mir sehr viel dabei geholfen.“ Und nicht nur der junge Mann profitiert von der Unterstützung. &bdquo;Sie tut ihm gut und mir auch“, sagt Mark Wiethoff.

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