Preise, Schäden, Strafen: Was Sie über Müllentsorgung in OWL wissen sollten

Die am häufigsten illegal in die Natur oder an Sammelstellen entsorgten Teile sind Elektroschrott, Elektrogeräte, Sperrmüll oder Autoreifen. Dabei können alle Bürger gerade diesen Abfall sogar gratis oder für sehr kleines Geld bei den Wertstoffhöfen loswerden.

Umsonst nehmen die Höfe Elektronik und Elektro-Altgeräte an, sowie Wertstoffe wie Altpapier, Altglas, Kleidung, Akkus, Batterien, Aluminium oder Metallschrott. Ebenfalls umsonst ist die Abgabe von Schadstoffen wie Klebstoffe, Lackreste, Altöl und Spraydosen. Auch die vielfach illegal entsorgten Matratzen kosten in der Regel unter zehn Euro.

Autoreifen kosten vielerorts lediglich 1,50 Euro pro Stück, teilweise nehmen die Wertstoffhöfe auch einen ganzen Satz von vier Reifen für 2,50 Euro entgegen. Und beim Sperrmüll hat jeder Haushalt einmal im Jahr die Gelegenheit, zwei Kubikmeter ohne Entgelt abholen zu lassen. Zusätzliche Ladungen kosten beim Wertstoffhof je nach Kommune zwischen 5 und 20 Euro.

Die Gebühren für die einzelnen Müllsparten und Mengen sind für die einzelnen Kommunen und Kreise in der Regel online aufgeführt.

Spezialfall: Entsorgung von Schadstoffen in OWL Nicht jeder Wertstoffhof in OWL nimmt Schadstoffe an. In Bielefeld beispielsweise ist nur der Wertstoffhof Mitte dafür zuständig. Im Kreis Herford gibt es extra ein Schadstoffzwischenlager in Bünde. In den Kreisen Herford, Höxter, Paderborn, Lippe, Minden-Lübbecke und Gütersloh fahren zudem Schadstoffmobile regelmäßige Touren und nehmen haushaltsübliche Mengen an Müll an. Im Zweifel sollte man sich vorher genau informieren, welche Standorte bei den heimischen Wertstoffhöfen anzufahren sind. Zu Schadstoffen gehören zum Beispiel Altmedikamente, Abflussreiniger, Klebstoffe, Holzschutzmittel, Batterien und Akkus, Nagellackentferner oder Quecksilberthermometer.

NRW-Bußgelder für illegale Müllentsorgung Gestaffelt ist dieser Katalog nach Art und Menge des Mülls. So kann das Wegwerfen einer Zigarette oder eines Taschentuchs bereits mit 25 Euro geahndet werden. Auch das Liegenlassen von Hundekot auf Gehwegen oder Spielplätzen kostet bereits bis zu 100 Euro. Größerer Sperrmüll, der einen Kubikmeter übersteigt, zieht eine Geldbuße bis 1.500 Euro nach sich. Autoreifen variieren je nach Menge zwischen 200 und 500 Euro. Altöle in Mengen über 20 Liter kosten den Verursacher des Mülls bis zu 5.000 Euro, ebenso Bauschutt in Mengen über fünf Kubikmeter.

Anonyme Anzeigen helfen nicht bei der Täterverfolgung Je nach Ausmaß der Vermüllung und Beschaffenheit des Unrats begehen Menschen, die ihren Müll wild entsorgen, entweder eine Ordnungswidrigkeit oder eine Straftat. Meldungen und Hinweise darauf gehen bei den Ordnungsämtern in OWL zwar häufig ein – solange ein Zeuge aber nicht bereit ist, mit Namen und Aussage zur Verfügung zu stehen, haben die Behörden keine Chance, die Täter zu ermitteln. Denn die Aussage gilt als Beweis. Auch Hinweise im Müll, Rechnungen mit Namen beispielsweise, können lediglich als Indiz, nicht aber als Beweis gewertet werden.

Müll im Kleidercontainer vernichtet den gesamten Inhalt In vielen Kleidersammlungen werden, sobald ein nicht ordnungsgemäß entsorgter Sack dabei ist, gleich sämtliche intakte und qualitativ hochwertige Spenden ebenfalls mit entsorgt. Das gilt vor allem dann, wenn zum Beispiel, wie es viele Kleidersammlungen erleben, Säcke mit Schlachtabfällen oder Essensresten im Container landen. Und auch vor den Containern frei herumliegende Textilien sind nur noch für den Müll gut.

Das richtet wild entsorgter Müll in OWL an Je nach Art und Menge des Mülls sorgen wilde Müllkippen für Umweltschäden, Beeinträchtigung der Tierwelt und hohe Kosten. Das gilt selbst für Gartenabfälle. Denn sie verrotten nicht einfach, sondern ersticken die natürliche Vegetation und reichern den Boden mit Stickstoff an. Dort wachsen dann nur noch Pflanzen wie Brennnesseln oder Giersch und verdrängen heimische Pflanzen.

Elektroschrott, Bauschutt, Batterien und lackiertes Holz hingegen enthalten chemische Bestandteile oder Giftstoffe. Blei, Kühlmittel, Öle, Asbeste oder Kadmium sickern in den Boden und dringen ins Grundwasser und die Flüsse ein.

Hinzu kommt die Zersetzungszeit des Mülls. Eine einfache Zigarettenkippe braucht bis zu 15 Jahre, bevor der Filter verrottet, bei einem Kaugummi dauert es bis zu fünf Jahre. Ein To-Go-Becher für Kaffee braucht bis zu 50 Jahre, ehe er sich zersetzt, eine Batterie 100 Jahre, Autoreifen bis zu 2.000 Jahre und Styropor bis zu 6.000 Jahre.

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