Bielefeld. Das Opfer des Messerangriffs ist bei dem brutalen Messerangriff an der Gotenstraße schwerer verletzt worden, als zunächst bekannt war. Wie Polizeisprecherin Hella Christoph mitteilte, wurden die Stichverletzungen am Kopf, im Gesicht und am Hals des Tankstellenmitarbeiters (24) von Ärzten als lebensgefährlich eingeschätzt. Ohne Not-OP direkt nach der Attacke hätte der Bielefelder sterben können, so Christoph. Derweil sitzt der mutmaßliche Täter – ein 20-jähriger Brackweder – nun wegen versuchten Mordes in U-Haft. Den entsprechenden Haftbefehl verkündete gestern ein Haftrichter. Aussagen von Familienangehörigen, dass der Beschuldigte unter Wahnvorstellungen leiden soll, blieben von Staatsanwaltschaft und Mordkommission zunächst unerwähnt. Wie die ermittelnde Staatsanwältin Beatrice Schäfers aber bestätigte, sei dieser Aspekt Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Nach den Erkenntnissen der „Mordkommission Goten“, benannt nach dem Tatort an der Gotenstraße, stach der Tatverdächtige gegen 13.55 Uhr in der dortigen Q1-Tankstelle „plötzlich und unvermittelt“ mehrfach auf den 24-jährigen Tankstellenmitarbeiter ein. Einen vorherigen Streit soll es entgegen ersten Berichten nicht gegeben haben. Dem 24-Jährigen gelang es, aus der Tankstelle zu flüchten und vor dem Täter davonzulaufen, der mit seinem Messer aber die Verfolgung aufnahm. Das blutüberströmte Opfer lief entsprechend unter Todesangst bis zur belebten Hauptstraße, wo der 24-Jährige dann Schutz in einer Bäckerei suchte. Zum Glück riefen Zeugen, die die Verfolgung bemerkten, sofort die Polizei. So konnten laut Schäfers Polizisten den Täter samt Messer nach wenigen Minuten zu Boden bringen und fesseln. Der schwerstverletzte 24-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht und dort umgehend operiert. „Sein Gesundheitszustand ist jetzt stabil“, heißt es von Staatsanwaltschaft und Polizei. Leiter der Donnerstag eingerichteten „Mordkommission Goten“ ist der erfahrene Ermittler Markus Mertens. Aktuell geht es der Mordkommission nun um den Anlass der Tat beziehungsweise um eine mögliche Vorgeschichte.