Kurioses Erlebnis: Opa Wilfried aus Bünde irrtümlich für tot erklärt

Bünde. Wilfried Tölle ist mit seinen 79 Jahren noch voll auf Zack. Als er kürzlich seine Kontoauszüge von der Sparkasse holt und überprüft, merkt er direkt, dass etwas nicht stimmen kann. Auf den Ausdrucken steht plötzlich eine Rückforderung der Witwerrente, die er seit dem Tod seiner Frau erhält. &bdquo;Ich habe mir nur gedacht: Das kann doch wohl nicht sein. Wieso wollen die plötzlich Geld von mir zurück?“ Ein Anruf bei der Rentenversicherung fördert schließlich Unglaubliches zutage.

&bdquo;Am Telefon meinte die Sachbearbeiterin zu mir nur ’Sie sind doch tot. Hier liegt doch eine Sterbeurkunde von Ihnen vor“, erzählt der Rentner. &bdquo;Ich meinte nur ’Was? Ich lebe noch“, schildert Tölle das Erlebnis am Telefon – und grinst. Warum ihm denn kein Brief zugestellt worden ist, will er von der Sachbearbeiterin wissen. &bdquo;Es hieß dann ’Tote kriegen doch keine Briefe mehr’“, so der einstige Lkw-Fahrer mit einem Lachen.

Offenbar ist es bei der Krankenkasse zu einer Verwechslung gekommen, die wiederum an die Rentenversicherung weitergegeben wurde und dafür gesorgt hat, dass die Witwerrente von Tölle zurückgefordert wurde. &bdquo;Man hat mir gesagt, dass ein anderer Wilfried Tölle – Baujahr 1931 – verstorben ist“, erklärt er.

IKK spricht von &bdquo;bedauerlicher Verwechslung“ Auf Nachfrage bestätigt die Krankenkasse IKK den Fall. &bdquo; Ursache war eine bedauerliche Verwechslung im Rahmen der Nachbearbeitung eingehender Dokumente, die zu unserer fehlerhaften Mitteilung an den Rentenversicherungsträger führte“, erklärt Pressesprecherin Viktoria Durnberger die Hintergründe .

Für den Bünder bedeutet diese Verwechslung aber nicht nur, dass er sich mit der Rentenversicherung auseinandersetzen und den Missstand aufklären muss – was schnell gelingt. &bdquo;Da hängt ein ganzer Rattenschwanz dran“, sagt er. So kommt beim Zahnarztbesuch eine weitere böse Überraschung auf ihn zu. &bdquo;Meine Versichertenkarte war schon gesperrt.“ Also muss er sich auf den Weg zum IKK-Servicecenter an der Bahnhofstraße machen und auch dort den Missstand aus dem Weg räumen. &bdquo;Dort hat man mir dann eine Ersatzbescheinigung ausgestellt. Eine neue Versichertenkarte werde ich bekommen.“ Eine richtige Entschuldigung seitens der IKK für die entstandenen Unannehmlichkeiten hat Tölle allerdings nicht bekommen. Ob er mit einer solchen rechnen kann – und in welcher Form – darauf ist die Pressestelle der IKK auf Nachfrage nicht eingegangen.

Auch Enkelin Stefanie Perrey wird mit dem vermeintlichen Tod von Opa Wilfried konfrontiert. &bdquo;Wir haben zufälligerweise den gleichen Bankberater, weil ich für das Konto bevollmächtigt bin. Er wollte am Telefon fragen, was mit Opa ist und mir eigentlich ein herzliches Beileid aussprechen“, sagt sie. Die 38-Jährige kann die Situation schnell aufklären – schließlich wohnen sie und ihr Opa in einem Haus in Holsen – und sagt am Telefon: &bdquo;Nein, nein. Mein Opa ist nicht tot. Er ist quicklebendig und hat heute Morgen noch den Rasen gemäht“. Der Bankberater meldet sich daraufhin auch bei Opa Wilfried. &bdquo;Ja, ich lebe noch“, sagt Tölle dem Mitarbeiter der Bank.

Wilfried Tölle sieht die Sache gelassen Er und Enkelin Stefanie Perrey nehmen die ganze Sache mit Humor und können über die Situation im Pressegespräch durchaus schmunzeln. &bdquo;Ich bin immer für Späße zu haben. Es hat sich ja auch alles schnell regeln lassen“, sagt Tölle, grinst und zuckt mit den Schultern. &bdquo;Als ich mit meiner anderen Enkelin telefoniert habe, meinte ich nur ’Hallo, hier spricht der Geist’“, erinnert er sich an eine weitere Anekdote rund um dieses kuriose Erlebnis.

Der 79-Jährige ist zuversichtlich, dass es für ihn noch einige Jahre munter weitergeht, er mit seinen beiden Enkelinnen und den vier Urenkelkindern viel gemeinsam erleben kann. &bdquo;Ich kümmere mich um meine Bude selber. Ich koche gerne, ich repariere Autos“, gibt der gebürtige Bad Salzufler, der dort den Großteil seines Lebens verbracht hat, einen Einblick in seinen Alltag. &bdquo;Opa ist noch fit wie ein Turnschuh“, pflichtet ihm auch Enkelin Stefanie bei.

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