Mobiel ändert Einstiegsregeln für Busse in Bielefeld – und kaum einer weiß es

Bielefeld. Der Morgen ist hektisch, ich brauche noch ein Ticket für den Bus. Die Mobiel-App mobilisiert, das Clip-Ticket aktiviert und in der Zeit den Rucksack gepackt. Soweit eigentlich alles wie immer – mal davon abgesehen, dass das Clip-Ticket zuletzt um fast 20 Prozent teurer geworden ist und jetzt 1,90 Euro kostet.

Dann aber im Bus: Pflichtbewusst wird dem Busfahrer das Handy mit dem QR-Code des Tickets gezeigt. Doch der schaut gar nicht hin, schließt einfach die Tür und fährt los. Was ist passiert?

Wie dem Autor ist offenbar auch vielen anderen Fahrgästen eine wichtige Neuerung in den Bussen des Bielefelder Verkehrsunternehmens Mobiel nicht bekannt. Denn bereits eine Station weiter werden wieder Handys oder Monatskarten präsentiert. Ein Dritter steigt einfach ein – er hat vermutlich besser aufgepasst, wie eine Anfrage bei Mobiel zeigt.

Neue Regelung zum Einstieg in Bielefelder Busse &bdquo;Es ist offenbar noch nicht überall bekannt, dass seit dem 3. März der kontrollierte Vordereinstieg entfallen ist“, teilt Stadtwerke-Sprecher Hans-Heinrich Sellmann mit. Mit einem gültigen Ticket könne auch hinten eingestiegen werden. &bdquo;Vorzuzeigen brauchen Sie das nicht.“

Dies erklärt, warum die Busfahrer zuletzt zwar freundlich grüßten, sich aber nicht um die Tickets oder einen QR-Code am Einstieg scheren – mal ganz abgesehen davon, was sie zuvor auch mit einem QR-Code hätten anfangen sollen. Kontrolliert werden die Tickets seit einem halben Jahr wie in der Stadtbahn durch Kontrolleure, die mit einem entsprechenden Lesegerät ausgestattet sind.

Erleichterung in Stoßzeiten - oder auch nicht Die neue Regelung soll insbesondere in Stoßzeiten Erleichterung schaffen und eine zügige Weiterfahrt der Busse ermöglichen. Allerdings fällt gerade dann auf, dass diese Lösung nur teilweise funktioniert: Denn spätestens wenn ein Kinderwagen oder ein Rollator beim Ausstieg im Spiel ist, stockt es oft gewaltig. Denn die einsteigenden Fahrgäste vergessen häufig erst ihre Manieren und dann ihre Mitmenschen, sie drängen im Pulk in den Bus.

Wer es dann doch nach draußen geschafft hat, sollte sich etwa am Jahnplatz noch immer nicht in Sicherheit wähnen: Denn dann gibt es noch die Radfahrer, die dort direkt auf den Radwegen unterwegs sind.

.responsive23-wE6k7XE2hZfO5Dzc-pie-nutzen-sie-den-nahverkehr-in-owl { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-wE6k7XE2hZfO5Dzc-pie-nutzen-sie-den-nahverkehr-in-owl { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-wE6k7XE2hZfO5Dzc-pie-nutzen-sie-den-nahverkehr-in-owl { padding-top: 142.86%; } } Bei Mobiel scheint dieses Problem bekannt zu sein, wie ein Blick auf die Internetseite des Unternehmens zeigt: &bdquo;Grundsätzlich gilt beim Fahrgastwechsel – wie auch in der Stadtbahn: Erst aussteigen lassen, dann einsteigen.“ Generell sollten aber für den Ausstieg aus dem Bus weiterhin wie gewohnt die hinteren Türen genutzt werden. &bdquo;Im vorderen Bereich ist nicht genug Platz, um Ein- und Ausstieg gleichzeitig zu ermöglichen.“

Etwas eng könnte es im vorderen Bereich des Busses auch werden, weil dort inzwischen Fahrkartenautomaten installiert werden – ein weiterer Grund für den Wegfall der Ticket-Kontrolle durch den Busfahrer. Die Automaten sind im Bus hinter der ersten Sitzreihe montiert. Damit genau die Fahrgäste, die noch ein Ticket benötigen, zügig zum Automaten gelangen, sollten sie allerdings nur noch die Vordertür nutzen.

Und auch das dann gelöste Ticket braucht man nicht mehr der Fahrerin oder dem Fahrer präsentieren – der kann sich dann weiter voll und ganz auf den Straßenverkehr konzentrieren.

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