Familie aus dem Kreis Gütersloh lebt Auswanderer-Traum im amerikanischen Haus mit Pool

Rietberg/Fort Myers. Familie Lehmann lebt ihren ganz persönlichen amerikanischen Traum. Die Familie ist vor zehn Jahren von Rietberg nach Florida ausgewandert. Neues Land, neue Sprache, neuer Job. Petra und Andreas Lehmann verkauften damals ihr Haus und zogen mit Tochter Hanna in die USA – und ein Millionenpublikum schaute ihnen dabei zu.

Die Rietberger sind seit ihrem mutigen Umzug Teil der bekannten TV-Show &bdquo;Goodbye Deutschland“ (Vox). Zahlreiche Zuschauer verfolgen regelmäßig, wie die Lehmanns sich an der Südwestküste der USA ein neues Leben aufbauen. Sie kauften das Restaurant Schnitzel-House und wagten zum ersten Mal den Schritt in die Gastronomie. Ihr Plan: Die Amerikaner mit Schnitzel, Bratwurst und Co. überzeugen.

Mittlerweile haben sich die Lehmanns mit ihrer deutschen Hausmannskost einen Namen gemacht. Das Schnitzel-House ist regelmäßig ausgebucht. Erst kürzlich wurde wieder das jährlich beliebte Oktoberfest mit Haxe und Bier gefeiert. Amerika ist zu ihrer neuen Heimat geworden.

Suche nach einer Wohnung – mit vagen Englischkenntnissen &bdquo;Die Suche nach unserem neuen Zuhause war aber gar nicht so einfach“, erinnert sich Petra Lehmann. Nachdem die Familie die ersten Tage nach ihrer Auswanderung zunächst zu dritt in einem Hotelzimmer verbrachte, begab sie sich schließlich auf Wohnungssuche. Ohne Plan, mit vagen Englischkenntnissen – aber mit ganz viel Optimismus.

&bdquo;Wir brauchen schnellstmöglich eine Meldeadresse, damit wir alles andere wie Autokauf, Handy und so weiter angehen können“, sagte Andreas Lehmann damals gewohnt pragmatisch. 30.000 Euro Startkapital brachten die Rietberger von ihrem Hausverkauf mit – und tatsächlich fanden sie nach anfänglichen Startschwierigkeiten schließlich ihr Traumhaus in Fort Myers.

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&bdquo;Wir mussten uns aber erstmal mit der Raumaufteilung hier auseinandersetzen“, sagt Petra Lehmann. Der größte Unterschied liegt laut der Auswandererin darin, dass in Deutschland ein separater Flur den Eingangsbereich vom Wohnraum trennt. &bdquo;Hier in Amerika steht man direkt im Wohnbereich mit Sicht auf die Küche.“

Typisch amerikanisches Haus mit Pool Die Lehmanns wohnen heute auf 120 Quadratmetern. Ihr Zuhause in Florida hat drei Schlafzimmer, zwei Bäder, eine Küche, einen Wohn- und Essbereich sowie einen Garten mit großflächigem Pool samt Überdachung. &bdquo;Wir haben natürlich auch einen typisch amerikanischen Side-by-side-Kühlschrank“, sagt Hanna Lehmann, &bdquo;mit Eiswürfelspender.“

Die Tochter des Auswanderer-Paars war bei dem Umzug ins Ausland damals neun Jahre alt. Ihre älteren Schwestern Sarah und Katharina blieben in Deutschland, Hanna folgte ihren Eltern in die USA. &bdquo;I ch bereue die Auswanderung kein bisschen“, sagt sie gegenüber der &bdquo;Neuen Westfälischen“, &bdquo;um ehrlich zu sein, hatte ich damals ja auch nicht wirklich eine Wahl, aber ich bin so froh, dass es so gekommen ist“.

Auswanderer-Familie erlebt heftigen Hurrikan Die Lehmanns sind angekommen und haben sich an den &bdquo;American Lifestyle“ gewöhnt. Dazu gehört – vor allem in Florida auch – der Schutz vor Hurrikanen. Vor einem Jahr fegte &bdquo;Milton“ durch die USA und bereitete auch den deutschen Auswanderern schlaflose Nächte.

Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde wurden damals gemessen. Trotz Warnung entschieden sich Petra, Andreas und Hanna Lehmann damals, in ihrem Haus zu bleiben. Zum Schutz vor Wasser stellten sie alle Utensilien hoch, montierten Sturm-Fensterläden und holten das gesamte Garten-Equipment ins Haus. Und sie hatten Glück.

Zwar führte ein Stromausfall dazu, dass die Klimaanlage der Lehmanns ausfiel und Teile des Zauns sowie die Überdachung des Pools beschädigt wurden. Ansonsten kamen die Lehmanns aber glimpflich davon.

Geliebtes Ritual aus Deutschland beibehalten Ein Leben in Deutschland kann sich die Familie heute trotz solcher schwierigen Momente nicht mehr vorstellen. Sie fühlen sich in den USA wohl und wollen bleiben.

Ein geliebtes Ritual haben die Lehmanns aber tatsächlich aus Deutschland mitgebracht und nach all den Jahren in Amerika beibehalten: &bdquo;Wir gönnen uns immer eine Kaffeezeit nach dem Mittagessen und kochen gerne deutsche Gerichte zusammen“, sagt Andreas Lehmann.

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