Ex-Bielefelder plante islamistischen Anschlag: Bundesgerichtshof bestätigt Verurteilung

Bielefeld/Duisburg. Das Gericht ist sich sicher: Der ehemalige Bielefelder Tarik S. plante einen terroristischen Anschlag. Er wollte mit einem Lastwagen in eine pro-israelische Demonstration fahren und als &bdquo;Märtyrer“ sterben. Dafür soll der Islamist nun für acht Jahre in Haft – dazu wurde S. bereits vom Landgericht Duisburg verurteilt. Die eingelegte Revision landete schließlich beim Bundesgerichtshof – dieses Urteil wurde nun bestätigt.

Tarik S. stammt aus Bielefeld. Ende 2012 wandte er sich dem Salafismus zu und veränderte sein Äußeres. Er beteiligte sich in der Folge an salafistischen Missionierungsprojekten wie der verbotenen Kampagne &bdquo;Lies!“ und besuchte Seminare bekannter Salafisten-Prediger. Unter anderem gab er einem Kamerateam im Rahmen einer radikalen Demonstration in Frankfurt ein Interview. Zudem besuchte er die Herforder Assalam-Moschee, eine bekannte Salafisten-Moschee. Im Umfeld der Einrichtung radikalisierte sich S. schließlich so weit, dass er sich 2013 zur Ausreise in das IS-Gebiet entschied – so wie mehrere andere Männer aus der Herforder Salafisten-Szene auch.

Dort trat er künftig unter dem Kampfnamen &bdquo;Osama, der Deutsche“ auf. Zudem tauchte er in einem Propaganda-Video des IS auf, in dem S. verwundete Kämpfer der Terrormiliz besucht und sich dabei filmen ließ. In einem privaten Video verhöhnten S. sowie weitere IS-Mitglieder ein enthauptetes Opfer der Terroristen. In sozialen Medien rief er dazu auf, sich ebenfalls dem IS anzuschließen. Noch im Kriegsgebiet lernte er seine Lebenspartnerin kennen, eine Niederländerin.

Zweite langjährige Haftstrafe für ehemaligen Bielefelder Nach 2016 und nach mehreren Stationen beim IS – unter anderem, ließ er sich als Selbstmordattentäter registrieren. S. kehrte nach Deutschland zurück und wurde ein Jahr später am Oberlandesgericht Düsseldorf zu fünf Jahren Jugendhaft verurteilt.

Nach seiner Haft hatte der ehemalige Bielefelder an einem Aussteigerprogramm teilgenommen und verlagerte seinen Lebensmittelpunkt nach Duisburg, wo er seitdem in einer Wohnung lebte. Doch offenbar wurde S. einige Jahre später rückfällig.

Marokkanischer Geheimdienst warnte vor Tarik S. Das Bundeskriminalamt erhielt Oktober 2023 vom marokkanischen Geheimdienst die Hinweise zu S. und seinen möglichen Anschlagsplänen. Nach Informationen dieser Redaktion soll es bereits zuvor Hinweise zu seinem entsprechenden Vorhaben gegeben haben, weshalb Tarik S. bereits im Fokus der Sicherheitsbehörden stand. S. wurde schließlich verhaftet, seine Wohnung durchsucht.

Nach einem langwierigen Prozess wurde er im Frühjahr dieses Jahres zu acht Jahren Haft verurteilt. S. und sein Anwalt legten Revision sein. Das BGH hat diese nun verworfen. Das Urteil gegen den ehemaligen Bielefelder Islamisten ist damit rechtskräftig.

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