Mögliche Anschlagsgefahr: Polizei erhöht Schutz für Weihnachtsmärkte in OWL

Bielefeld. Die Polizei in OWL fährt den Schutz für die Weihnachtsmärkte hoch. Unter anderem soll es strenge Kontrollen des Messerverbots geben, wie diese Redaktion erfuhr. Vorausgegangen ist ein Aufruf des NRW-Innenministeriums an die Sicherheitsbehörden, besondere Maßnahmen zu ergreifen, um die Feste zu sichern. Denn die Märkte könnten ein beliebtes Ziel für islamistische Attentäter sein.

Darauf weisen sowohl das Innenministerium als auch das Bundeskriminalamt (BKA) gegenüber dieser Redaktion hin. Ein Ministeriumssprecher betont, dass Weihnachtsmärkte &bdquo;aufgrund ihrer Symbolik für christliche Werte“ ein ideologisch geeignetes Ziel für islamistische Anschläge seien.

Auch spontane Aktionen oder Straftaten mit anderem Hintergrund seien möglich. Der BKA-Sprecher weist auf eine &bdquo;besondere Gefährdungsrelevanz“ der Veranstaltungen hin, etwa wegen des hohen Besucheraufkommens und der meist zentralen Lage.

Strikte Sicherheitsmaßnahmen auf Weihnachtsmärkten Aktuell liegen dem BKA oder den Sicherheitsbehörden in NRW zwar keine konkreten Hinweise auf eine Gefährdung vor. Die Sicherheitsmaßnahmen bleiben aber dennoch strikt.

Eine Bielefelder Polizeisprecherin berichtet beispielsweise von hoher Präsenz durch die Beamten. Auch wenn sie keine Details nennt, dürften wie in den Jahren zuvor schwer bewaffnete Polizisten für Sicherheit sorgen. Die Sprecherin weist zudem ausdrücklich auf die Waffenverbotszonen in der Bielefelder Innenstadt und damit Teilen des Weihnachtsmarktes hin.

Messer auf dem Weihnachtsmarkt verboten Auf den Weihnachtsmärkten der Region gilt außerdem generell ein Verbot von Messern, das intensiv kontrolliert werden soll. Das ergab eine Umfrage dieser Redaktion unter den Polizeibehörden in OWL. Die Beamten haben dabei seit einiger Zeit mehr Möglichkeiten, Personen samt Taschen zu kontrollieren – eine Folge des islamistischen Messeranschlags in Solingen sowie einer generellen Häufung von Messertaten, wie ein Ministeriumssprecher berichtet.

Erich Rettinghaus, NRW-Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, warnt trotz aller Schutzmaßnahmen vor einer &bdquo;latenten Gefahr“, besonders durch islamistische Anschläge. Er betont aber auch: &bdquo;Die Sicherheitsbehörden geben alles dafür, um die höchstmögliche Sicherheit zu gewährleisten.“ Dabei spielen auch intensive Ermittlungen und Erkenntnisgewinnung im Vorfeld eine Rolle, um frühzeitig mögliche Tatpläne zu durchkreuzen.

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