Bertelsmann-Tochter in Gütersloh schrumpft und zieht zu Mohn Media

Gütersloh . Die Medienagentur Territory, eine Bertelsmann-Tochter, ist geschrumpft. Laut einer Unternehmenssprecherin ist Territory mit 100 Mitarbeitern komplett ins Mutterhaus zu Mohn Media umgezogen. Zuvor war das Unternehmen einige hundert Meter entfernt in jenem Gebäude ansässig, das vielen Güterslohern als Medienfabrik geläufig ist.

Dieses Gebäude steht nun leer. Abgesehen von den Gastronomen Sieweke, die am Wochenende ihr neues Lokal eröffnen, ist über weitere Nachnutzer bislang nichts bekannt. Die Immobilie gehört einer Gütersloher Unternehmerfamilie, die auf Anfragen nicht reagiert.

Der Mietvertrag von Territory endete im November. Bei Mohn Media belegt die Agentur nun eine Bürofläche von 1.200 Quadratmetern. Vorteilhaft am Umzug sei, direkter Nachbar von Unternehmen zu sein, mit denen man eh schon eng zusammenarbeite, etwa AZ Direct und Bedirect. Weitere Vorteile seien die geringere Miete, eine bessere Einbindung in die IT-Infrastruktur und eine Kantine.

Standort Verl ist nicht vom Stellenabbau betroffen Innerhalb des Konzerns gehört Territory, das seinen Hauptsitz in Hamburg hat, seit 2022 zu Bertelsmann Marketing Services. Dass die Agentur schrumpft, war Anfang September bekannt geworden. Von den 750 Mitarbeitern, verteilt auf sechs Standorte in Deutschland und vier im europäischen Ausland, müssen 100 gehen, hieß es. Dieser Stellenabbau werde bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, teilte eine Firmensprecherin jetzt mit. Aktuell liege man bei 650 Beschäftigten. In seiner Blütezeit hatte das Unternehmen bis zu tausend Menschen beschäftigt.

Der Standort Verl, wo 50 Mitarbeiter tätig sind, sei nicht vom Abbau betroffen, heißt es. Die Kollegen dort seien dem Bereich Smart Printing zugeordnet, sie seien die Spezialisten für Druck. Die Kollegen in Gütersloh seien derweil dafür zuständig, Kampagnen zu entwickeln und Magazine zu erstellen. Dieser Bereich, &bdquo;Agency“ genannnt, steht seit geraumer Zeit unter hohem wirtschaftlichem Druck.

Unterdessen stellt sich die Frage, wie das frühere Medienfabrik-Gebäude künftig genutzt wird. Der Bau sticht im Stadtbild mit moderner Industriearchitektur heraus. Einst war es Sitz einer Nudel- und Stärkefabrik. Seit einigen Tagen wird die Fläche in dem Karree zwischen Carl-Bertelsmann-Straße, Gartenstraße und Friedrich-Ebert-Straße arrondiert, möglicherweise für weitere Parkplätze.

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