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Zehn Monate altes Baby hatte keine Chance

28-Jähriger wegen Mordes an seinem Sohn vor Gericht

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Sascha G. aus Hiddenhausen wird in den Gerichtssaal geführt. - © FOTO: ANDREAS ZOBE
Sascha G. aus Hiddenhausen wird in den Gerichtssaal geführt. (© FOTO: ANDREAS ZOBE)

Hiddenhausen/ Bielefeld. Er hat sein Kind geboxt, gebissen, geschüttelt. Jetzt muss sich der 28-jährige Sascha G. aus Hiddenhausen (Kreis Herford) vor dem Bielefelder Landgericht verantworten.

Das Gutachten der Rechtsmedizinerin Karin Varchmin-Schultheiss war deutlich: Der zehn Monate alte Alexander sei von seinem Vater mit Wucht in den Bauch geboxt worden, sie sprach von schwerem Kindesmissbrauch und Gewaltexzessen. Die Todesursache sei das mehrfache Schütteln des Kindes gewesen. Was sich noch an dem Abend in der Wohnung in Hiddenhausen abgespielt hat, bleibt wohl das Geheimnis von Sascha G.

Am 19. November hatte er die Mutter des Kindes überredet, seinen Sohn über Nacht mit in seine Wohnung nehmen zu dürfen. Schnell war er aber anscheinend überfordert, das Kind ruhig zu stellen. Als Alexander in der Nacht zu schreien begann, habe Sascha G. das Kind zweimal auf den Steinfußboden geworfen, mit Schlägen gegen den Kopf und Körper traktiert, heftig geschüttelt und wohl auch gebissen. "Der kleine Alexander hatte keine Chance", so die Rechtsmedizinerin Varchmin-Schultheiss.

Jetzt soll der Psychiater Gerhard Dankwart, dem Sascha G. in einer Exploration alle Details erzählt, später aber widerrufen hatte, ein Gutachten erstellen, welche Rolle der Alkohol bei dem Verbrechen spielte und ob der Angeklagte in eine Erziehungsanstalt eingewiesen werden muss. Sascha G. ist vermutlich Alkoholiker.

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