Hunderte Baustellen bremsen Osterferien-Verkehr aus – was Experten raten

Bielefeld. Am kommenden Wochenende beginnen in Nordrhein-Westfalen die Schulferien – und nicht nur hier. "Zehn Bundesländer und einige Nachbarstaaten starten in die Osterferien", sagt Michael Wannow, Touristikexperte des ADAC in Ostwestfalen-Lippe. Wer per Auto in den Urlaub starte, müsse Geduld mitbringen, denn: "Deutschlandweit haben wir 1.170 Baustellen", so der ADAC auf Anfrage. Allein in NRW werde an 550 Stellen des Autobahnnetzes gearbeitet.

Das größte Staupotenzial auf den wichtigsten Reiserouten sieht der ADAC am Freitag, 31. März, von 13 bis 19 Uhr sowie am Samstag, 1. April, von 8 bis 12 Uhr und 16 bis 20 Uhr. Wannow fügt hinzu: "Wir gehen davon aus, dass viele Reisende die Feiertage für einen Kurztrip nutzen oder ihren Urlaub in den Ferien um Karfreitag und Ostermontag verlängern. Außerdem finden an Ostern gerne Familienbesuche statt." Corona spiele für das Reiseverhalten "nur noch eine untergeordnete Rolle".

Schon im vergangenen Jahr habe es zu Ostern deutlich mehr und vor allem längere Staus gegeben als in den beiden Jahren zuvor, so die ADAC-Experten. "Die meisten Urlauber fahren in die Alpen, in südliche Länder oder an die Küsten", weiß Wannow. Er empfiehlt deshalb, möglichst nicht schon am Freitag oder Samstag zu starten.

A40 als Stauschwerpunkt Besonders stauträchtig seien:

- Richtung Norden die A1 (Köln - Dortmund - Bremen - Hamburg),- die A2 (Oberhausen - Dortmund - Hannover), - die A31 (Bottrop - Emden),- die Strecken in die Niederlande und in Richtung Skiregionen wie die A3 (Oberhausen - Frankfurt).

Stauschwerpunkte in NRW seien ebenfalls der Kölner Autobahnring, die A43 (Wuppertal - Recklinghausen) und die A46 (Düsseldorf – Wuppertal). Der Bereich der Talbrücke Rahmede auf der A45 in Lüdenscheid sollte weiträumig umfahren werden, "da dort die Umleitungen dauerhaft überlastet sind", so Wannow. Die Bahnsperrung zwischen Duisburg und Essen vom 31. März bis 14. April aufgrund von Bauarbeiten werde zu mehr Verkehr auf der parallel verlaufenden A40 führen, die ohnehin zu "den staugeplagtesten Autobahnen in NRW" gehöre.

Der ADAC gibt zudem noch einige Servicetipps, die Reisende beachten sollten:

Tanken "Wer früh morgens mit dem Auto in den Urlaub startet, der sollte schon am Abend vorher das Fahrzeug volltanken", rät Wannow. Abends sei es deutlich günstiger als am Morgen. Das Sparpotenzial betrage im Durchschnitt mehr als zehn Cent pro Liter. "Am niedrigsten sind die Spritpreise in der Regel zwischen 18 und 19 sowie 20 und 22 Uhr." Apps erleichterten das Finden günstiger Tankstellen. Wer ins Ausland fahre, solle die Preise diesseits und jenseits der Grenze beobachten. Und: "Tanken an Autohöfen ist im Durchschnitt etwa 25 Cent günstiger als an Raststätten."

Alternativen Je nach Zielort lohnt sich laut ADAC als Alternative auch ein Blick auf Sparangebote der Bahn. &bdquo;Wer mit dem Zug in den Urlaub fährt, sollte vorab unbedingt auch die Mobilitätsangebote vor Ort checken“, empfiehlt Wannow. Wichtig seien zum Beispiel Optionen für die Strecke vom Bahnhof zur Unterkunft oder für Ausflüge am Urlaubsort.

Ausland Auf den Fernstrecken der benachbarten Alpenländer herrscht den Angaben zufolge zeit- und abschnittsweise ebenfalls lebhafter Verkehr. Wannow: "Unter anderem beginnen nun in allen österreichischen Bundesländern die Ferien." Dasselbe treffe auf einige Schweizer Regionen zu. Staugefährdet seien Brenner-, Tauern- und Gotthard-Route. "Die Bundesstraßen in und aus den Wintersportzentren sind phasenweise ebenfalls überfüllt. Wartezeiten von rund 30 Minuten sind an den Hauptgrenzübergängen einzukalkulieren", betont der Touristikexperte.

Rettungsgasse Sobald der Verkehr stockt, muss eine Rettungsgasse gebildet werden. Darauf macht der ADAC aufmerksam. Wannow: "Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus, Autofahrer auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts." Ansonsten drohe ein Bußgeld von 200 Euro, bei Behinderung, Gefährdung oder Sachbeschädigung sogar bis zu 320 Euro. Dazu riskiere man einen Monat Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg. "Wer durch die Rettungsgasse fährt oder sich an Einsatzfahrzeuge hängt, muss mindestens 240 Euro Strafe zahlen, bekommt zwei Punkte und einen Monat Fahrverbot."

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