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Games-Kritik

„Donkey Kong Bananza“ im Test: Der Nintendo-Affe feiert ein furioses Comeback

Mehr als elf Jahre hat’s gedauert: So lange mussten Fans der „Donkey-Kong“-Reihe auf ein nagelneues Abenteuer mit ihrem Lieblingsaffen aus dem Nintendo-Universum warten. Ganz von der Bildfläche verschwunden war der Fellgigant zwar nie – sein letztes echtes Jump&Run datiert aber aus 2014. In „Donkey Kong Country: Tropcial Freeze“ beglückte er die Spielerinnen und Spieler damals noch auf der WiiU. Jetzt feiert der Primat mit „Donkey Kong Bananza“ ein furioses Comeback.

Nach „Super Mario Kart World“ ist das affenstarke Adventure der zweite Exklusivtitel, der für die Switch 2 erschienen ist. Anfang Juni hatten die Japaner den Nachfolger ihrer beliebten Handheld-Konsole auf den Markt gebracht. Nach und nach füttern sie diejenigen, die bereits im Besitz des neuen Nintendo-Aushängeschilds sind, nun mit frischen Spielen.

In „Donkey Kong Bananza“ steuern wir unseren Helden über die Ingot-Insel. Fernab der Heimat mischt er dort bei einem Goldrausch mit. Neben dem wertvollen Metall wurden auch funkelnde Bananen gefunden, die besonders unsere Aufmerksamkeit erregen. Auf der Suche nach den Schätzen geht natürlich nicht alles glatt.

„Donkey Kong Bananza“: Schwache Story – na und?

Denn die fiese Void Company reißt sich unsere kostbaren Funde unter den Nagel. Weil wir sie kampflos nicht aufgeben wollen, nehmen wir die Verfolgung auf. Die führt uns immer tiefer in Richtung Erdkern. Unterwegs treffen wir noch Pauline, die sich unserer Reise anschließt. Das 13 Jahre alte Mädchen verfolgt dabei ein ganz eigenes Interesse, weiter in der Spielwelt voranzukommen.

Die fiese Void Company hat uns unseren Schatz geklaut. Auf dem Weg zum Erdkern nehmen wir die Verfolgung auf. - © Nintendo
Die fiese Void Company hat uns unseren Schatz geklaut. Auf dem Weg zum Erdkern nehmen wir die Verfolgung auf. (© Nintendo)

Okay, zugegeben: Die Geschichte klingt nicht wirklich mitreißend. Und so viel sei verraten: Sie ist es auch nicht immer. Aber immerhin hält das Ende eine Überraschung parat. Und Super Mario und Link? Die retten doch seit jeher auch eigentlich nur jedes Mal die Prinzessin. Also wollen wir über etwas schwaches Storytelling mal gepflegt hinwegsehen. Insgesamt nämlich ist „Donkey Kong Bananza“ ein echter Hit.

Der Switch-2-Exklusivtitel ist vom selben Team entwickelt worden, das sich auch für „Super Mario Odyssee“ verantwortlich gezeigt hat. Die Spielmechaniken ähneln sich in mancherlei Hinsicht sehr; sind zwischendrin aber doch extrem verschieden. Während der berühmteste Klempner der Videospielgeschichte auf oder über Gegner springt, vermöbelt Donkey Kong seine Widersacher einfach. Praktisch alles in der Spielwelt ist zudem zerstörbar.

Spielwelt ist voller Geheimnisse und Sammelobjekte

Wir schmettern uns dementsprechend durch Wände und graben uns durch Tunnel. Oder bohren uns mit dem Sturzflug-Schlag in die Erde. Unser Krawatte tragender Gorilla kann sogar Steinbrocken herausreißen und sie auf Feinde werfen. Praktisch: Je mehr wir in unserem Wahn kaputtmachen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit Geheimnisse und neue Wege zu entdecken.

Praktisch alles in der Spielwelt von "Donkey Kong Bananza" lässt sich zerstören – das kennen wir so von Nintendo-Spielen eigentlich nicht. - © Nintendo
Praktisch alles in der Spielwelt von "Donkey Kong Bananza" lässt sich zerstören – das kennen wir so von Nintendo-Spielen eigentlich nicht. (© Nintendo)

In den ersten Spielstunden lernen wir alle Grundmechaniken kennen, die wir nach und nach verinnerlichen. Später schalten wir dann noch neue Fähigkeiten frei. Außerdem gibt es eine Superform, die titelgebende Bananza, in der unser Held noch stärker und schneller ist. Das alles wirkt angenehm und irgendwie innovativ. Obwohl man Ähnliches schon hundertfach in anderen Games erlebt und gesehen hat.

Für Menschen mit viel Zeit und Entdeckerdrang haben die Macher auch allerhand Sammelobjekte versteckt. Als Belohnung fürs Finden schalten wir neue Kleidung für Donkey Kong und Pauline frei. Diese macht nicht nur kosmetisch einen Eindruck, sondern bringt auch mitunter einen kleinen Fertigkeitenboost mit sich.

Langeweile ist in „Donkey Kong Bananza“ ein Fremdwort

Nintendotypisch kann man „Donkey Kong Bananza“ im Solo- oder Koop-Modus spielen. Wer sich auf der Suche nach den goldenen Bananen also etwas helfen lassen will, der kann einen Freund oder eine Freundin an den zweiten Joy-Con-Controller bitten. Dann übernimmt dieser oder diese die auf der Schulter von Kong sitzende Pauline, die mit ein paar Aktionen das Leben des Affen erleichtern kann.

Wie lange man mit dem Spiel beschäftigt ist, hängt vom eigenen Vorgehen ab. Hätten wir uns nur auf die Hauptstory konzentriert, wären wohl nach etwas mehr als zehn Stunden die Credits über den Bildschirm geflimmert. Weil wir aber Lust aufs Erkunden hatten, haben wir das Ende nach knapp 40 Stunden erreicht.

Langeweile ist in „Donkey Kong Bananza“ glücklicherweise ein Fremdwort. Der Titel lässt keine Durchhänger zu, was nicht zuletzt an der regelmäßigen Einführung frischer Mechaniken liegt. Repetitiv ist praktisch keine Aufgabe, die uns gestellt wird. Immer, wenn der Spaß an der Randale zu Routine überzugehen droht, tischt das Spiel neue Ideen und Kniffe auf. Einfach gelungen!

Steuerung am Anfang tricky – aber schnell zu lernen

Auch mit der Steuerung kamen wir nach der Einführung gut klar. Die Tastenkombinationen haben wir uns intuitiv schnell angeeignet. Anfangs kann das Angebot an Manövern zwar noch überfordernd wirken – das ändert sich aber schnell.

„Donkey Kong Bananza“ ist ab sofort exklusiv für die Switch 2 erhältlich, die UVP für die digitale Version ist 70 Euro, die physische kostet im Einzelhandel meist um die 80 Euro. Das Spiel hat eine Altersfreigabe ab sechs Jahre.

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