"Das Team lebt": Arminia-Trainer Scherning zufrieden - nur ein Kritikpunkt

Regensburg/Bielefeld. Der Abstiegskampf verlangt starke Nerven und einen kühlen Kopf. Das dürfte Arminia Bielefelds Trainer Daniel Scherning in dieser Saison auf die harte Tour gelernt haben. Beim Auswärtsspiel in Regensburg hatten der Coach und seine Schützlinge mal wieder eine Drucksituation zu überstehen. Alle meisterten die Aufgabe mit Bravour. Beim 3:1(1:1)-Sieg sammelte der DSC nicht nur drei wichtige Punkte im Abstiegskampf, sondern lieferte auch die nach dem schwachen Sandhausen-Spiel notwendige Reaktion.

&bdquo;Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie nicht nur auf dem Platz, sondern auch drumherum lebt“, sagte Scherning im Nachgang der Partie. Sein Team habe gegen die Oberpfälzer &bdquo;eine gute, dominante Leistung“ gezeigt und &bdquo;in Summer hochverdient“ gewonnen. Mann des Tages bei Arminia war, wie in seiner Karriere schon so häufig, Fabian Klos, der seine Farben nach der Einwechslung in der 69. Minute mit einem späten Doppelpack (85./91.+1) zum Sieg köpfte. &bdquo;Wir wissen alle, welche Qualitäten er in der Box besitzt“, lobte Scherning. Dass die Ostwestfalen im Sechs-Punkte-Spiel am Ende als verdienter Sieger vom Platz gingen, lag allerdings auch daran, dass die taktischen Maßnahmen des DSC-Trainers griffen.

Scherning verfiel nach dem enttäuschenden Spiel gegen Sandhausen nicht in Aktionismus, nahm lediglich moderate Wechsel an der Startelf vor. Seine Idee, statt einer großen Personalrochade die Formation von einer Vierer- auf eine Dreierkette umzustellen, sollte Früchte tragen. &bdquo;Es hat der Mannschaft in dieser Phase gut getan hat, in einer veränderten Grundordnung zu spielen“, erklärte Scherning und stelle heraus: &bdquo;Das System gewinnt keine Spiele, sondern das Verhalten.“

Arminia von Rückstand unbeeindruckt In der Tat wirkte der DSC im Kellerduell griffig und gewillt, vieles von dem besser zu machen, was noch in der Vorwoche überhaupt nicht funktioniert hatte. Auch vom frühen Rückstand durch Jan Elvedi nach gerade einmal zwei Minuten im Anschluss an einen Eckball – davor hatte Scherning explizit gewarnt – ließ sich die Mannschaft nicht irritieren. &bdquo;Wir haben uns trotzdem relativ schnell berappelt und immer an uns geglaubt.“ Nur zwölf Zeigerumdrehungen später schlug Sebastian Vasiliadis per Direktabnahme zurück.

Dass man überhaupt so früh in Rückstand geriet, hatte man sich laut Scherning natürlich anders vorgestellt. Viel mehr störte den 39-Jährigen jedoch, dass sich Arminia für die eigene Überlegenheit nicht schon früher belohnte. &bdquo;Wir können das Spiel Mitte der ersten Halbzeit schon auf unsere Seite ziehen. Nach der Pause hatten wir eine ähnliche Phase.“ George Bello und Sebastian Vasiliadis etwa verpassten das mögliche 2:1, vor allem aber Janni Serra ging mit seinen Chancen vor und nach dem Seitenwechsel zu verschwenderisch um, vergab allein drei gute Gelegenheiten. "Janni hatte Momente, war aber nicht so konsequent." Derlei Fahrlässigkeit könne sich im Fußball rächen.

Diese Binsenweisheit schien sich auch in Regensburg zu bestätigen. In der Schlussphase drohte die Partie in Richtung der Gastgeber zu kippen. Dank einer starken Parade von Martin Fraisl und eines Abseitspfiffs vor dem vermeintlich zweiten Treffer durch Elvedi blieb Arminia in der Partie. &bdquo;Wir haben genau diese Situationen trainiert, bei defensiven Freistößen nicht zu früh reinzufallen, weil dann das Abseits aufgehoben werden kann“, erklärte Scherning zur Szene in der 77. Minute. Kaum war der Schock verdaut, kam Fabian Klos. Und die Arminia-Party konnte steigen.

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