Detmold. Manuel Goldmann eilt derzeit von Erfolg zu Erfolg. Der junge Detmolder hat jetzt in Stuttgart seiner bisherigen Karriere als Kampfsportler einen weiteren Glanzpunkt verliehen.
Der im Detmolder Joes Gym vom früheren Thaibox-Weltmeister Joe Amato (49) trainierte und betreute Schüler sicherte sich in der Gewichtskalsse bis 68 Kilogramm den Titel im K1 bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft der International Sport Kickboxing Association (ISKA). Damit krönte Goldmann sein Wettkampfjahr, das ja so außerordentlich erfolgreich begonnen hatte. Denn in Portugal hatte Goldmann die ISKA-Weltmeisterschaft Anfang 2015 für sich entschieden.
„Das ist der pure Wahnsinn, was Manuel in der Lage ist zu zeigen“, freute sich Joe Amato über den erneuten Coup seines lernbegierigen Schützlings. Doch der Weg zum Titel in der schwäbischen Metropole war hart und mit Schmerzen verbunden. Denn kurz nach seinem erfolgreichen Trip gen Portugal brach sich Manuel Goldmann das Sprunggelenk. Und das beim Training, bei der Sandsackarbeit. Das untere Gelenk des linken Standbeins musste geschraubt werden.
Eine böse Geschichte für den Fighter. „Ich wusste nicht, ob Manuel schon wieder fit genug war für Stuttgart“, war sich Amato – schwankend zwischen Fürsorge und sportlicher Ambition – nicht sicher, ob Goldmanns gebrochenes Gelenk schon wieder den besonderen Belastungen gewachsen war. „Aber ich wollte unbedingt“, machte Goldmann sich und seinem Coach Mut.
Und das Selbstvertrauen zahlte sich aus. Denn nach harten Auseinandersetzungen gegen starke Gegner erreichte Goldmann das Finale. Und da brillierte der 16-Jährige gegen seinen Kontrahenten vom Leon Gym in Neuperlach, setzte gezielt, durchdacht und gekonnt seine Techniken ein und holte den begehrten Gürtel ins Lipperland. Der Neuperlacher Alexander Kellner (14 Jahre) schaffte es zwar, über die volle Distanz zu kommen, aber nach Punkten blieb ihm keine Chance.
Nach dem Schlussgong rang Amato mit der Fassung: „Manuel ist ein außerordentliches Talent. Er kann es noch sehr weit bringen. Erst sichert er sich die WM-Krone, dann auch noch den Internationalen Deutschen Titel. Das sind bisher die schönsten Auszeichnungen, die man sich vorstellen kann.“
Jetzt wünscht sich sich Amato, dass die Leistungen Goldmanns auch im heimischen Umfeld Anerkennung finden: „Es wäre toll, wenn die Stadt Detmold eine entsprechende Ehrung vornehmen würde. Das hätte sich der Sportsmann Manuel Goldmann doch redlich verdient.“
Goldmann jedenfalls ist zurück in Joes Gym, wo sein Gürtel einen Ehrenplatz einnimmt – und er bereitet sich in seiner Trainingsgruppe vor auf ein weiteres Event: Am 30. Januar läuft in Joes Gym die „Night of pain“. „Und da ist unser Goldjunge dabei“, freut sich Amato.
K1 ist ein in den 1980er Jahren entstandenes Kampfsport-Regelwerk mit dem Ziel, Kämpfer aus verschiedenen Kampfkünsten sinnvoll gegeneinander antreten lassen zu können. Es wurde von Kazuyoshi Ishii in Japan erfunden. K1 kombiniert Techniken aus dem Boxen, Karate, Muay Thai, Taekwondo, Kickboxen, Savate und vielen anderen Kampfsportarten. Das „K“ leitet sich von den vielen Kampfsportarten, die als Anfangsbuchstaben ein „K“ enthalten, ab (Karate, Kung-Fu, Kempo, Kickboxen; alle Teil der Kakutogi-Familie, was in etwa Kampfsport bedeutet). K1-Kämpfe sind im Turniermodus auf drei Runden zu je drei Minuten, mit möglicher Verlängerung auf bis zu fünf Runden, festgelegt. (Quelle: Wikipedia)